Hoffnung, siehe Bitburg

Früher war alles besser. Da war man froh, wenn man als Bürgermeister rote Bänder durchtrennen durfte und damit die eigenen Denkmäler eröffnen. Da wurden freudig Spaten in die Erde gestochen, bis das Metall glühte, ganz gleich wie sinnvoll oder kostenträchtig ein Schwimmbad, Stadion oder eine Halle war.

Da herrschte noch Optimismus, wenn ungelenk die Maurerkelle zur Grundsteinlegung geschwungen wurde. Und heutzutage: Nichts ist mehr übrig von der Freude am Bauen, die früher zu den Kernkompetenzen von Stadtoberhäuptern zählte. Skepsis allenthalben, nichts als Skepsis: Erst wehrt sich Bitburgs Bürgermeister jahrelang gegen eine Stadthalle und jetzt hat die Grundstein-Spaten-Allergie auch Wittlichs Verwaltungschef angesteckt. Alle haben sie plötzlich Angst vor unkalkulierbaren Risiken, zu großen Schulden und allzu mächtigen Folgekosten, als ob es die nicht vor zehn Jahren auch gegeben hätte. Wie soll man bei solcher Zauderei Zuversicht und Kauflust verspüren? Aber es gibt Hoffnung, schließlich hat am Ende Bitburgs Bürgermeister doch für die Halle gestimmt und bei der Vertragsunterzeichnung in die Kamera gegrinst, obwohl seine politischen Weggefährten das Projekt bekämpften bis zum Schluss. Und vielleicht lächeln beim Bändchenschneiden doch alle Bürgermeister wie früher. Bis dann, Euer

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