Seit Tagen veröffentlicht der TV einige Reportagen und Meinungen im Kreis über das sehr richtungsweisende Thema "Schule und Zukunft". Was Ministerialdirektoren bis Konrektoren meinen, geht im Trend der Zeit nach der "Pisa-Schock-Welle": Unter der Tarnkappe des Elternwillens, will man von Mainz, Morbach bis Salmtal den Wunsch aller Familien erfüllen, frei nach dem Motto: "Jedem Kindchen sein Abitürchen." Das kommt mir seit August 1789 sehr bekannt vor. Damals hieß es: "Gleichheit für alle." Genauso dachte die viel gefeierte 68er Generation: Abschaffung der Noten, Prüfungen, noch dazu keine Auslese, …wir sind alle gleich….Wie viele Illusionen und falsche Hoffnungen werden geweckt? Es ist eine Binsenwahrheit, die nie bei den Sozial-Utopisten angekommen ist - aber wir sind in Alter, Geschlecht, geistigen und körperlichen Eigenschaften sehr verschieden. Das Wählervolk glauben zu lassen, dass alle Kinder und Jugendlichen gleich in ihren Talenten sind und dadurch gleich zu integrieren in eine Einheitsschule, ist völlige Demagogie. Nehmen wir an, wir hätten ein solches Schulmodell, das soviel Fach- und Hochschulabsolventen produzieren würde. Das Ergebnis wäre, was die Großeltern und Urgroßeltern im Jahr 1923 erlebt hätten: Jeder wäre Milliardär! Anders gesagt: Wenn um den Horizont 2012/2013 ein solcher Abschluss en masse produziert wird, dieses Diplom wird zwangsläufig wie meine Assignat-Sammlung sein: nur Papierwert. Alle Arbeitgeber werden nach und nach bei der Rekrutierung ihres Nachwuchspersonals nach einem höherwertigen Diplom suchen…Daher mein Appell an das junge wie ältere Wählervolk: Lassen Sie die Finger weg von Populisten, die die pädagogische Gleichmacherei predigen. Suchen Sie lieber nach würdigen Volksvertretern, die eines der wahren Übel unserer Gesellschaft bekämpfen sollen - nämlich die unwürdigen Löhne und Arbeitsbedingungen. Patrick André Bourassin,Wittlich SchulE