Impfschutz überprüfen

Kurz vor Beginn der Sommerferien gehen die Reiseplanungen in die Endphase. Dies ist eine gute Gelegenheit, seinen eigenen Impfschutz und den seiner Kinder nochmals zu überprüfen und gegebenenfalls ergänzen oder auffrischen zu lassen.

Die Grund-Impfungen gegen Wundstarrkrampf und Diphtherie sollten nicht länger als zehn Jahre zurückliegen. Man sollte auch als Jugendlicher oder Erwachsener insgesamt viermal gegen Kinderlähmung geimpft worden sein, bei Reisen in tropische Regionen, in denen die drei Virus-Typen der Kinderlähmung noch grassieren, sollte zusätzlich eine Auffrischung stattfinden, wenn die letzte Impfung länger als zehn Jahre zurückliegt. Kinder sollten ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zweimal im Mindestabstand von vier Wochen gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft worden sein. Dies erlangt - wie auch die übrigen Kinder-Impfungen gegen Keuchhusten, HIB und Hepatitis B - besondere Bedeutung bei Fernreisen in tropische Regionen, weil dort die üblichen Kinderkrankheiten noch weit verbreitet vorkommen. In Osteuropa, in Teilen von Ost-Norwegen und Finnland sowie in Teilen von Österreich, der Schweiz und Kroatien, im Elsass sowie in Deutschland - hauptsächlich in Teilen von Baden-Württemberg und Bayern - existiert ein Risiko für die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME), eine Virusentzündung des Gehirns, die über Zeckenstiche übertragen werden kann. Es gibt in unserer Nähe in Rheinland-Pfalz auch ein solches Gebiet mit erhöhtem Risiko: im Landkreis Birkenfeld. Bei Reisen in den Mittelmeerraum, insbesondere in den afrikanischen Mittelmeerraum oder in die Türkei, oder bei Fernreisen in tropische Länder sollte eine Impfung gegen Hepatitis A in Erwägung gezogen werden. Hepatitis A ist eine Leberentzündung, deren Erreger über nicht durchgegarte Nahrungsmittel oder Trinkwasser übertragen werden. Die Impfung kann auch in Kombination mit einer gegen Hepatitis B vorgenommen werden - dies empfiehlt sich bei Langzeit-Aufenthalten in tropischen Ländern (mehr als drei Monate) oder bei chronisch Kranken, bei denen die Notwendigkeit einer ärztlichen Behandlung häufiger vorkommt als bei gesunden Reisenden. Bei Reisen in tropische Länder oder als chronisch Kranker sollte man sich etwa sechs Wochen vor Reiseantritt bei einem Haus- oder Kinderarzt oder beim Gesundheitsamt beraten lassen. Zudem sollte man an die Notwendigkeit weiterer spezieller Impfungen und an eine medikamentöse Malaria-Prophylaxe denken. Dr. Harald Michels, Leiter des Gesundheitsamts Trier/Trier -Saarburg

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