Jenseits der Horrorszenarien

Seit Stuart Pigott sich gegen den Hochmoselübergang ausgeprochen hat, erregt das Bauwerk wieder die Gemüter. Es ist legitim, gegen die große Brücke zu sein, die die verkehrstechnisch abgelegene Region enger mit dem Ballungsraum Rhein-Main verbinden soll.

Es ist gut, Bedenken zu äußern und alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Einflüsse, die das Projekt, wie übrigens fast jedes menschliche Tun, auf Natur und Umwelt hat, soweit wie möglich zu begrenzen. Wenig hilfreich und selbst für die Position der Gegner kontraproduktiv sind Horror-Szenarien von Hochwasserkatastrophen, die die Brücke zum Einsturz bringen könnten, oder orakelnde Hinweise auf ein unveröffentlichtes Gutachten, in dem angeblich auf Radioaktivität hingewiesen wird, die beim Bau der Straße im Bereich früherer Bergwerke freigesetzt werden könnte. Wenn man sich das besagte Hochwasser vorstellt, so wird schnell klar, dass der Einsturz dann zu den kleineren Übeln zählen würde. Denn bei einem solchen Hochwasser wäre nicht mehr viel von den Orten entlang der Mosel inklusive Trier übrig. Und ein nicht-veröffentlichtes Gutachten zu Bergbau-Folgen gibt es offenbar, nur von radioaktivem Material oberhalb von Graach steht da nichts drin. In einer ernsthaften Diskussion haben solche Argumente jedenfalls nichts verloren.

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