Wer einen Saubraten verspeist, kennt den anschließenden leidigen Kampf gegen die Speisereste zwischen den Zähnen. Anregung eines kämpfenden "Frehmen": "Steckt doch zu jedem Brötchen einen Zahnstocher dazu." Zum Empfang der Behördenleiter, Vereinsvorsitzenden, Banker, Politiker und sonstiger Honoratioren gab es gesponserten Schweinsbraten. Einzig Beigeordneter Albert Klein war dem Anlass entsprechend mit Schweinchenschlips erschienen. Kollege Dieter Adams gelobte Besserung: Wann immer er etwas Vergleichbares finden werde, schlüge er für den gesamten Stadtrat zu. Gelobt wurden die zahlreichen und sinnvoll im ganzen Stadtgebiet verteilten Toiletten. Es entfiel besonders für die weibliche Besucher das leidige Anstehen vor den Häuschen. Einzige Zeit sparendere Alternative bisher: das Sich-Einschummeln auf die Männerklo. Gestört vom Technikwagen fühlten sich die Betreiber des Weinstands vor dem Rathaus. Von Abschleppen war die Rede, man fürchtete um den Umsatz. Georg Ruby, Leiter des Blue Art Orchestras, hatte als Abmischer Nenni Heinen gewollt und ihn bekommen. Wie alle tat auch er nur seinen Job. Allerdings äußerst professionell: Der Technikwagen konnte aus akustischen Gründen an keiner anderen Stelle stehen. Eine Statistik über alle jemals an der Kirmes verspeisten Säue hatte 1998 Willi Waxweiler erstellt und an die Stadt weiter geleitet. Die zählte weiter fleißig mit und konnte am Samstag die 4000. Sau unters Messer legen. Wobei penible Zeitgenosen sich fragen, wie eine exakte Zählung bei den nur stückweise verkauften Schweinen eigentlich möglich ist. Im vom Chronisten Detlef Boor verlesenen Kirmesprotokoll von 2002 munkelte der, die Trierer hätten eine Abordnung zum Säubrennerspiel geschickt, um von den Wittlichern zu lernen, wie man historische Spiele perfekt inszeniert. Bei den dortigen Aufführungen habe man so viel Zuschauer wie in Wittlich Darsteller. Die Polizei vermeldet eine Schlägerei am späten Samstagabend auf dem ZOB, wo sich ein junger Mann durch den Sturz in Glasscherben bleibende Verletzungen zuzog. Gesucht werden zwei Männer, die blaue T-Shirts mit dem Aufdruck "PIT-BULL" trugen. (peg)