Kehlkopfkrebs

Die Tumorkrankheiten des Kehlkopfes sind, statistisch verglichen mit der Gesamtkrebs-Wahrscheinlichkeit, eher selten. Dann aber, wenn sie auftreten oder behandelt werden, sind sie schwer zu verheimlichen.

Um einem lebenslänglichen Stimmverlust etwa durch totale Kehlkopfentfernung aus dem Weg zu gehen gibt es nur einen Weg: sofortiger Rauchstopp. 95 Prozent der Kehlkopfkrebspatienten sind oder waren lange Jahre Raucher. Auch Virusinfektionen (Papilloma virus) können Kehlkopfkrebs verursachen, und diskutiert wird über ein Refluxleiden (chronisches Sodbrennen etc.) als Begleitursache, aber das Tabakrauchen bleibt die Hauptursache. Es ist nicht das süchtig machende Nikotin, das die Veränderungen der Schleimhaut provoziert, sondern der Teergehalt im Tabak als Begleitprodukt der Tabakverbrennung. Deren Ablagerungen stören die Zellbildung der Schleimhaut und führen über Krebsvorstufen zu entartenden Tumoren. Ein Raucher, der mehr als drei Wochen heiser ist, sollte sich deshalb immer vom Facharzt endoskopisch untersuchen lassen. In Zweifelsfällen müssen Gewebeproben gewonnen werden. Die Frühstadien der Kehlkopftumoren lasen sich noch sehr gut mit dem Laser behandeln oder bestrahlen, wodurch häufig die Stimme vollständig oder teilweise erhalten werden kann. Größere Geschwulste sind fast nur mit einer völligen Kehlkopf-Entfernung zu heilen. Kehlkopflosigkeit bedeutet allerdings heute nicht mehr Stimmlosigkeit, denn die Kommunikationsfähigkeit kann in den meisten Fällen durch Stimmprothesen erhalten bleiben. Damit es trotzdem niemals so weit kommt, sollte am besten das Tabakrauchen unterbleiben! Dr. F. Peter Schwerdtfeger, Trier, Chefarzt der HNO-Klinik, Mutterhaus der Borromäerinnen

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort