Kinder veralbert

Die Tradition der Martinsumzüge ist sehr schön und spricht Erwachsene wie Kinder wohl gleichermaßen an. Was mich persönlich in keiner Weise anspricht, ja, was ich als eine Geschmacklosigkeit empfinde, ist der Umstand, das der Heilige Martin in Bernkastel eine "Martina" ist.

Beim Anblick der jungen Dame auf dem Pferd müssen sich vor allem die Kinder, die bewiesenermaßen eine sehr gute Beobachtungsgabe haben und in großer Spannung auf den heiligen Mann warten, veralbert vorkommen. Dahin ist der romantische Zauber, und aus dem romantisch verbrämten Umzug, der sehr wichtig für die Kinderseele ist, ist ein reines Spektakel geworden. Solle sich da kein männlicher Vertreter der Bernkasteler Reiterschaft finden, der die Rolle übernimmt? Und noch etwas würde ich mir wünsche: Dass die Blaskapelle, die den Umzug bis zum Moselufer begleitet, nicht allzu schnell ihre Musikinstrumente wieder einpacken würde, sondern mit ihrer Musik das gemütliche Beisammensein am Feuer etwas länger als gehabt untermalen würde. Petra Stähr 54470 Bernkastel-Kues

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