Grundsätzlich ist das in in dem Artikel vorgestellte Konzept in Zeltingen begrüßenswert und nicht unzureichend. Unzureichend ist nur der Leserbrief von Klaus Weller, der in polemischer Weise Ortspolitiker abkanzelt, die sich mit sehr guten und pädagogisch fundierten Argumenten für den Erhalt "ihrer" kleinen Grundschule im Ort einsetzen. Unzureichend ist allenfalls das nicht vorhandene Konzept zur Einrichtung der "heilsbringenden" Ganztagsschulen. Unzureichend deshalb, weil durch die planlose Einrichtung dieser Institutionen zwangsläufig eine Sogwirkung entsteht, die die Gefahr mit sich bringt, dass intakte kleine Schuleinheiten nicht mehr erhalten werden können. Die Folge ist, dass teure Erweiterungsbauten notwendig werden und intakte Immobilien geschlossen werden. Große Schuleinheiten sind meines Erachtens auf Dauer nicht billiger, sondern werden auf lange Sicht teuer bezahlt. Unzureichend ist auch, dass Eltern, die ihre Kinder in eine Ganztagsschule geben möchten, dies unter Umgehung der Schulbezirke dürfen, während Eltern, die ihre Kinder an eine kleine Grundschule geben wollen, dies verwehrt bleibt. Ich bin mir sicher, dass die Eltern von Zeltingen und später Eltern in Wintrich und Umgebung in der Lage sind, zwischen einer betreuenden Grundschule und einer Ganztagsschule zu unterscheiden. Dieses Beurteilungsvermögen den Eltern abzusprechen, grenzt an Arroganz. Von einem Verwahrungsmodell bei einer betreuenden Grundschule zu sprechen, ist abfällig. Den Eltern, die sich für eine betreuende Grundschule interessieren, wird nicht vorgetäuscht, dass es sich um eine Ganztagsschule handelt. Von daher ist das im Artikel und Leserbrief angesprochene Verhalten der Schulträger nicht zu kritisieren, sondern zu begrüßen. Ich finde es sehr wichtig, dass mit dem flexiblen Konzept der betreuenden Grundschule gegen diese Sogwirkung etwas getan wird. Dirk Kessler, Wintrich Schule