Langes Ringen vor der Ehrung

Zur Festsitzung des Wittlicher Stadtrats und der Ehrung mit der Schultheiß-Colin-Ehrennadel meint dieser Leser:

Gemäß Ehrenordnung der Stadt Wittlich wird die Schultheiß-Colin-Ehrennadel an ehrenamtlich kommunalpolitisch tätige Persönlichkeiten verliehen. Sie müssen mindestens drei Wahlperioden im Stadtrat tätig gewesen sein. Diese Voraussetzung lag bei mir vor, und so wurde mir anlässlich der Festsitzung des Stadtrates diese Ehrennadel verliehen. Die Verleihung erfüllt mich als ehemaligen Mandatsträger im Stadtrat mit Stolz. Allerdings habe ich lange mit mir gerungen, ob ich die Ehrennadel aufgrund meiner Erfahrungen während den ersten sechs Monaten dieses Jahres annehmen soll. Denn die Ereignisse der vergangenen Legislaturperiode, in der der erste Beigeordnete der Stadt die Amtsgeschäfte für den erkrankten Bürgermeister leitete, waren für mich menschlich mehr als enttäuschend. So hatte ich das Gefühl, dass unter anderem mein Engagement für das Gedenkprojekt "Stolpersteine für Wittlich" seitens gewisser Kreise in anderen Parteien sowie von einzelnen Verwaltungsführungskräften bewusst blockiert und vehement torpediert wurde. Bei der Ablehnung des Projektes ging es meines Erachtens nicht um sachliche Gründe, denn dafür waren die Begründungsdefizite meiner Meinung nach zu groß, sondern wie so oft um ein "persönliches Spiel".

Die Auszeichnung mit der Schultheiß-Colin-Ehrennadel habe ich letztlich dennoch angenommen, weil sie keine Ehrung meiner Person, sondern eine Anerkennung des Mandatsträgers darstellt. Die Schultheiß-Colin-Ehrennadel wurde mir somit stellvertretend für die Menschen überreicht, die mir das Mandat durch ihre Stimmabgabe bei den Wahlen zum Stadtrat gegeben haben.

Hans Jörg Krames, Wittlich

Kommunalpolitik

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