MANDERSCHEID GANZ NAH

MANDERSCHEID. Wer Manderscheid hört, denkt an die Burgen. Doch hat die Stadt in der Vulkaneifel einiges mehr zu bieten.

Mit 1500 Einwohnern ist Manderscheid heute der größte Ort der gleichnamigen Verbandsgemeinde, zählt in der Region Trier allerdings neben Kyllburg und Hillesheim zu den kleinsten Städten. 1997 waren dem Kurort aufgrund der Infrastruktur in den Bereichen Freizeit, Tourismus, Wohnen und Soziales die Stadtrechte zuerkannt worden. Doch das war nicht das erste Mal. 1327 ist Manderscheid schon als Stadt erwähnt worden. Ende des 18. Jahrhunderts während der französischen Zeit waren dem Ort die Stadtrechte aberkannt worden. Und noch zwei Daten sind bis heute wichtig für die Stadt: 1964 wurde Manderscheid zum heilklimatischen Kurort erklärt, 1988 zum Kneipp-Kurort. Zur Kur und Rehabilitation kommen jährlich rund 5000 Menschen in den Eifelort. Doch kommen viele Menschen auch, um die touristischen Angebote der Stadt und der Umgebung zu nutzen. Rund 150 000 Übernachtungen werden jährlich gezählt. Hinzu kommen laut Rainer Schmitz, Leiter der Kurverwaltung, etwa 50 000 bis 60 000 Tagestouristen. Sie reisen vor allem wegen der Burgen an, doch hat Manderscheid noch eine ganze Menge anderes zu bieten. Das "Juwel" der Stadt ist das Maarmuseum mit seinen jährlich 20 000 Besuchern. Wissenswertes erfahren die Besucher auch im Heimatmuseum, in der Steinkiste, einer privaten geologischen Sammlung, und im Kronenhaus, in dem über Rose Ausländer informiert wird. Jährlich etwa 4000 Menschen pro Jahr nehmen an Führungen durch die Lebensbaumkirche teil. Die ersten Touristen kamen mit der romantischen Reisewelle Mitte des 19. Jahrhunderts nach Manderscheid. In dem Buch "Die Eifelreise" von 1895 widmet die Engländerin Katharine Macquoid der Stadt ein ganzes Kapitel, das sie mit "Die Perle der Eifel" überschreibt.Größter Arbeitgeber: Eifelklinik

Drei Jahre nach Erscheinen des Buches stirbt ein Mann, der in Manderscheid und Umgebung viel bewirkt hat: der Eifelheinrich. Heinrich-Josef Thielen, Besitzer des Gutes Dierfeld, war Bürgermeister, ein geschickter Politiker, Publizist und Agrarreformer. Laut Elisabeth Steffens vom Förderverein Heimatmuseum animierte er die Bürger, ihre Häuser für Gäste zu öffnen und war Mitbegründer des Eifelvereins. Größter Arbeitgeber in Manderscheid mit 165 Mitarbeitern ist heute die Landesversicherungsanstalt, die die Eifelklinik betreibt. Der nächst größere Arbeitgeber ist die VG-Verwaltung mit 35 Beschäftigten. Die größten Hotels in Manderscheid sind das mehr als 170 Jahre alte Hotel Zens mit 50 Betten, Haus Burgblick (35 Betten) und Vulkanberg (28 Betten). Jugendliche finden in Manderscheid Unterkünfte in der Jugendherberge (106 Betten) und im Jugend-Hüttendorf Vulkaneifel. Neben drei weiteren Hotels gibt es vier Pensionen und etwa 87 Privatunterkünfte. Größtes Fest in Manderscheid ist das Burgenfest. Tausende Schaulustige zieht es dann zu dem mittelalterlichen Treiben mit Ritterturnier, Gauklern, Bänkelsängern und Handwerkern. Das Spektakel, das am letzten Augustwochenende stattfindet, jährt sich 2004 zum 20. Mal. Der TV wird noch ausführlich informieren. Weitere Infos über Manderscheid und Umgebung im Internet unter: www.manderscheid.de.

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