Machterhalt um jeden Preis

Die im Artikel zitierte Aussage des Bundestagsabgeordneten Rauen: "Hier geht es um die Kreispartei" ist genauso richtig wie die Erkenntnis, dass die Bürger politikverdrossen sind und wir nach dem nächsten "Wurf" einer der großen Volksparteien auf eine große Gesellschaftskrise zusteuern würden.

So weit, so gut. Statt schlüssigerweise unseren Kreisvorsitzenden Licht zum demokratischen Handeln zu ermahnen, unterstützt derselbe Bundestagsabgeordnete und Bezirksvorsitzende Rauen in falsch verstandener Nibelungentreue dessen "Führungsstil". So hat Licht durch "Satzungsänderung" im Kreisvorstand dafür gesorgt, dass die Kandidatenliste nicht von der Basis, sondern von "Delegierten" abgesegnet wird. An einer überdimensionalen Mitgliederversammlung kann dies kaum liegen, da die Teilnehmerzahl üblicherweise zwischen 150 bis 220 schwankt, die "Delegiertenzahl" wiederum auf 160 festgelegt wurde. Das Lichtsche Zitat zu der Notwendigkeit der Satzungsänderung macht den eigentlichen Zweck deutlich: "Damit das Ergebnis nicht zufällig ist!" Nur auf diesem Wege konnte Licht einen seiner Günstlinge, unter anderem Ulf Hangert, nunmehr auf die Kreistagsliste manövrieren. Dies, nachdem er jenen seinerzeit als Kandidaten aufbaute, diesen nach seiner Wahl zum Verbandsbürgermeister zum Zuzug nach Brauneberg, dem Wohnort Lichts, bewegen konnte und am letzten Kreisparteitag trotz desolaten Wahlergebnissen "ohne" Gegenkandidaten in den Kreisvorstand wählen ließ. Dies ist Machterhalt um jeden Preis in Vollendung. Wie Eingangs zitiert, hätten laut Rauen die großen Volksparteien noch einen "Wurf" frei. Rauen sollte erkennen, dass dieser letzte "Wurf" im Kreis vollzogen ist und über längst fällige Konsequenzen nachdenken. An Erkenntnis fehlt es Rauen ja nicht. Antoni Wojcik, Neumagen-Dhron (Anmerkung der Redaktion: Wojcik war Vorsitzender des CDU-Gemeineverbandes Neumagen-Dhron und Mitglied des Kreisvorstandes)

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