Menschlich fragwürdig, politisch konsequent

Peter Sündermann, der ewige Verlierer, ist fast schon eine tragische Figur. Zweimal machte er sich Hoffnungen von der CDU für ein Bürgermeisteramt nominiert zu werden, zweimal musste er anderen den Vortritt lassen.

Jetzt ist er der Partei, der er viele Jahre treu gedient hat, nicht einmal für einen sicheren Listenplatz für den Stadtrat gut genug. Dass er da enttäuscht sein Amt niederlegt, kann jeder verstehen. Viele werden Mitleid mit ihm empfinden, viele werden das Ganze als würdeloses CDU-Pöstchengeschacher sehen. Viele sehen die Strippenzieher im Hintergrund vor sich und wenden sich betroffen ab. Doch jeder, der die Gesetzmäßigkeiten innerhalb von Parteistrukturen kennt, muss sich nicht wundern. Peter Sündermann hat diese ungeschriebenen Gesetze offenbar ignoriert. Schon bei der Auswahl der Kandidaten zur Wahl des VG-Chefs vor drei Jahren machte ihm die CDU klar, dass sie ihn für ein solches Amt ungeeignet hält. Das gleiche Spiel dann bei der Nominierung des CDU-Stadtbürgermeisterkandidaten im November vergangenen Jahres. Dass die CDU ihn jetzt sogar bei der Aufstellung der Stadtratsliste fallen lässt, zeugt zwar nicht gerade von menschlichem Feingefühl, ist letztlich aber konsequent. Übrigens: alle Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes der vergangenen Jahre - von Klaus Holzschneider über Peter Sündermann bis zu Erwin Haussmann - waren und sind nie die dominierenden Figuren gewesen, wenn es um Personalentscheidungen ging. Der starke Mann heißt Jürgen Römer. w.simon@volksfreund.de

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