Misere auf dem Weinmarkt

Vor 25 Jahren berichtete die Mittelmosel-Zeitung über den Gesprächskreis sozialdemokratischer Winzer und Weinwirtschaftler aus Rheinland-Pfalz, der sich zu einer dreitägigen Arbeitstagung in St. Martin in der Pfalz getroffen hatte.

Einer der Tagungsleiter war Heinz Neuls aus Enkirch. "Eingehend wurde die Situation auf dem Weinmarkt erörtert. Man stellte fest, dass die Lage immer noch Besorgnis erregend ist und in Hinsicht auf die Aussichten des bevorstehenden Herbstes dürfe man auch kaum eine entscheidende Besserung nach der Ernte 1978 erwarten", heißt es in dem Bericht. Zur Bekämpfung dieser Misere sei eine entscheidende Verbesserung der Vermarktungsstruktur notwendig. Die Tatsache, dass 1977 in dem aus deutschen Sektkellereien kommenden "Deutschen Sekt" nur noch zehn Prozent deutscher Weine enthalten gewesen seien, bezeichneten die Tagungsteilnehmer als Provokation. "Nach Ansicht der Winzer ist seit der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes in Luxemburg zwar die Bezeichnung ,Sekt‘ nicht mehr für deutsche Erzeugnisse geschützt, aber es sei mehr als bedenklich, wenn in deutschem Sekt nur noch Spuren deutschen Weines enthalten seien", heißt es weiter. (G.K.-B.)

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