Mitarbeiter in die Pflicht nehmen

Zum Artikel "Defekter Automat macht Bahnfahrt teuer" (TV vom 10. Dezember) meint dieser Leser:

Im September waren meine Frau und ich mit der Bahn auf der Rückreise nach Trier. Wir reisten als Gruppe mit einer Gruppenkarte.

Da der Zug nicht in Föhren hielt, mussten wir in Wittlich umsteigen und eine neue Fahrkarte für die Weiterfahrt lösen. Es war bereits spät abends und das Bahnhofsgebäude geschlossen. Am Fahrkartenautomat standen mehrere Jugendliche, die versuchten, mit einem 20-Euro-Schein ihre Fahrkarten zu lösen. Da es ihnen nicht gelang, baten sie mich, ihnen den Schein zu wechseln. Mein kleinster Schein war ebenfalls ein 20 Euro Schein. Mit diesem versuchte ich nun, meine Karten zu lösen.

Ebenfalls Fehlanzeige.

Ein Jugendlicher der abseits stand, beobachtete uns und klärte uns auf, dass der Automat keine 20-Euro-Scheine annehme. Ein guter Bekannter von ihm, so sagte er, betreibe in Bahnhofsnähe eine Wirtschaft, und dort könnten wir unsere Scheine wechseln. Der junge Mann ging mit uns dorthin, wir bekamen die 20-Euro-Scheine gewechselt und konnten so die Fahrkarten lösen. Dem Wirt sei Dank!

Vor zwei Wochen erzählte ich diese Geschichte einem Zugbegleiter, der regelmäßig zwischen Trier und Koblenz eingesetzt ist. Von ihm erfuhr ich, dass der Sachverhalt bekannt sei. Ich erfuhr aber nicht, wie ich mich in derartigen Fällen zu verhalten habe.

Ich bin mir sicher, dass wir ohne die Hilfe des jungen Mannes alle ohne Fahrkarte gefahren wären.

Wenn die Bahn den für den ordnungsgemäßen Betrieb der Fahrkartenautomaten zuständigen Mitarbeiter in die Verantwortung nimmt und von ihm den durch sein Verschulden entstandenen Schaden einfordert, wird sich die Situation schnell ändern.

Man darf für das Fehlverhalten der Mitarbeiter nicht die Fahrgäste zur Verantwortung ziehen - sondern muss sich an die Verantwortlichen halten. Ich bin mir sicher, das Image der Bahn gewinnt dadurch.

Manfred Rudolf, Föhren

Bahn

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