An dieser schlichten und einfachen Gebäudeseite soll jetzt ein zweiter Fluchtweg gebaut werden - auch schlicht und einfach? Sollte man eigentlich meinen. Dieser einfache Fluchtweg würde zwischen 10 000 und 15 000 Euro kosten. Er würde seine Funktion als zweiter Fluchtweg und auch alle Sicherheitsvorschriften erfüllen. Aber was liest man am 27. Juli im TV ? Hier werden Vorschläge zwischen 40 500 und 58 000 Euro diskutiert. Auch die teuerste Variante ist wohl einigen noch nicht teuer genug. Leben wir noch in einem Schlaraffenland? Hat man hier noch nicht begriffen, dass die Kassen leer sind? Will sich hier ein Denkmalpfleger ein Denkmal bauen auf Kosten der Steuerzahler? Soll hier an dieser schlichten und einfachen Rückfront im Jahr 2004 Architektur aus 1915 nachgeäfft werden oder will man diese einfache Fassade auf Kosten der Steuerzahler architektonisch aufpeppen? Fakt ist: Durch diesen zweiten Fluchtweg muss in die historische Bausubstanz nicht eingegriffen werden, dieser Fluchtweg kann an die Außenwand angesetzt werden. Es ist durchaus denkbar, dass in fünf oder zehn Jahren nicht mehr genügend Kinder diesen Kindergarten besuchen und die dritte Gruppe geschlossen wird. Der zweite Fluchtweg ist dann nicht mehr erforderlich. Wird dann die Gemeinde verpflichtet, das Denkmal eines Denkmalpflegers zu erhalten und zu unterhalten, oder geht das Ganze dann in den Schrott? Meine Forderung an den Gemeinderat: Stoppt diese Behördenwillkür und vertretet die Interessen eurer Bürger und Steuerzahler. Bert Thul, Osann-Monzel (Anmerkung der Redaktion: Herr Thul ist Architekt)