Probe abspecken

Zum Artikel "Roter Teppich, schwarze Zahlen" im TV vom 20. August diese Lesermeinung

Albert Follmann schreibt in seinem Kommentar zum Artikel "Roter Teppich, schwarze Zahlen" ( TV vom 20.08.03), dass es ein "guter und zeitgemäßer Schachzug ist, dass sich die Stadt Wittlich Sponsoren für die Kirmes Weinprobe anlacht".Das das Sponsoring diverser Veranstaltungen "zeitgemäß" ist stimmt zwar, ob es "gut" ist, darf hingegen bezweifelt werden.Während viele Kulturschaffende und einige Verantwortliche in Kommunen vor einer "Privatisierung der Kultur" warnen, macht die Stadt Wittlich unter Verantwortung des FDP Bürgermeisters einen ersten Schritt in diese Richtung.Die traditionelle Weinprobe am letzten Tag der Kirmes ist ein fester Bestandteil der kulturellen Veranstaltung "Säubrennerkirmes", die, wie Albert Follmann im Kommentar betont, auch nicht mehr weg zu denken ist und zu der Personen eingeladen werden, die sich um die Stadt verdient gemacht haben. Damit sie in Zukunft aufgrund der finanziell angespannten Lage nicht zur Disposition steht, sollte sie meines Erachtens von der Teilnehmeranzahl her "abgespeckt" werden (während Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre der große Sitzungssaal für die Weinprobe raummäßig ausreichte, wird heute wegen der großen Anzahl der Teilnehmer die Synagoge beansprucht) und damit vom Geldzufluss der Wirtschaft unabhängig bleiben. Sonst könnte es in ferner Zukunft so sein, dass die Sponsoren entscheiden, wer sich um die Stadt verdient gemacht hat und somit in den Genuss kommt, an der Weinprobe teilzunehmen. Ich könnte mir für die Zukunft gut vorstellen, dass Menschen zur Weinprobe eingeladen werden, die sich im Laufe eines Jahres durch ihr Engagement tatsächlich um die Stadt verdient gemacht haben.Beispielsweise Menschen wie die Mitbürger, die die Kapelle auf dem Fallerberg in vorbildlicher Weise renoviert haben (der TV berichtete kürzlich darüber). Hans Jörg Krames, Wittlich

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