REBSCHUTZDIENST

Lage: In den frühen (guten) Lagen ist die Rebblüte in vollem Gange. Oidiumdruck weiterhin hoch. Peronosporagefahr zunehmend. Die Spritzung in die abgehende Blüte ist eine der wichtigsten Spritzungen überhaupt, unabhängig vom Termin der letzten Spritzung.

In den frühen Lagen dürfte das Stadium "abgehende Blüte" Mitte bis Ende dieser Woche erreicht sein. In Gemarkungen, in denen der Hubschrauber Anfang dieser Woche gespritzt hat, empfehlen wir daher zur Sicherheit eine Behandlung vom Boden in den genannten Lagen, wenn es witterungsbedingt zu weiteren Peronospora- und/oder Oidiuminfektionen kommen kann. In jedem Fall ist in diesen Gemarkungen die nächste Hubschrauberspritzung deutlich vorzuziehen. Witterungsbedingt (kalte Nächte) dürfte sich die Blüte in den übrigen Lagen verzögern oder verzetteln, so dass der Spritztermin jetzt noch nicht zu terminieren ist, der Termin "abgehende Blüte" aber unbedingt eingehalten werden muss. Peronospora: Die Niederschläge zwischen dem 10. (örtlich mit Hagel) und dem 13. Juni können an dem teilweise starken, ungeschützten Zuwachs zu weiteren Infektionen geführt haben. Bis Ende dieser Woche ist daher in gefährdeten Lagen eine Behandlung mit tiefenwirksamen Mitteln durchzuführen, insbesondere auch wegen der unsicheren Wetterlage. In Anlagen mit engen Spritzabständen und ohne Befall können vor der Blüte noch Kontaktmittel eingesetzt werden. In die abgehende Blüte empfehlen wir aber, auch in diesen Anlagen ein tiefenwirksames Mittel auszubringen. Oidium: Zeigertriebe und Blattbefall haben zugenommen. Für jetzt anstehende Spritzungen wird Prosper empfohlen, dessen Wirkungsdauer bis zur abgehenden Blüte reicht. Für die Spritzung abgehende Blüte empfehlen wir Vento oder ein Strobilurin, wobei die Strobilurine noch eine Zusatzwirkung gegen Botytis haben. Bei Befall und/oder ungünstigen Hubschrauberspritzintervallen ist vom Boden aus mit Prosper zu behandeln. Botrytis: Spezialbotrytizide sollten nur bei ungünstiger Witterung und schlecht "geputzten" Trauben bei empfindlichen Sorten eingesetzt werden. Ansonsten reichen Präparate mit Nebenwirkung aus. (Folicur, Euparen, Strobilurine). Traubenwickler: In der 22. Woche sind die Köder auszutauschen und dann wieder regelmäßig zu kontrollieren. Die RAK-Anwendergemeinschaften werden an die Befallsbonituren und deren Dokumentation erinnert. Spinnmilben: Bei Befall (zehn Milben/Blatt) wird eine Behandlung mit Masai (0,25 l/ha) oder Apollo (0,3 l/ha) empfohlen. Gibberellin: Zur Ertragsreduzierung und zur Auflockerung der Traubenstruktur kann bei den Sorten Spät-, Weiß- und Grauburgunder sowie bei Schwarzriesling und Portugieser der Bioregulator GIBB 3 eingesetzt werden. Wegen der Problematik bei der Anwendung und möglichen Reaktionen der Rebstöcke im Folgejahr bitten wir bei Interesse um Rücksprache. Applikationstechnik: Wasseraufwandmenge: 1000 l/ha einfache Konzentration, das heißt zur Berechnung der Mittelmenge ist der Basisaufwand mit 2,5 zu multiplizieren. Weitere Auskünfte: 06531/ 9537-0 bzw. 9537-12 (Herr Pütz), hans-bernd.puetz@dlr.rlp.de; 0651/ 9776-316 (Herr Silvanus), werner.silvanus@dlr.rlp.de; 0651/ 9776-313 (Herr Dr.Zipse), wilfried.zipse@dlr.rlp.de, 0172/ 6133516 bzw. 02651/4003-0 beziehungsweise 4003-28 (Herr Treis), franz-josef.treis@dlr.rlp.de. Beachten Sie auch den Ansagedienst unter der Rufnummer 06531/9537-27.

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