REBSCHUTZDIENST

Bei frühreifenden Sorten ist Rebstadium 81 (Reifebeginn) erreicht, so dass in diesen Anlagen die Abschlussspritzung durchgeführt werden kann. Mit der Abschlussbehandlung beim Riesling sollte in guten Lagen Mitte der 32. Woche, in mittleren Lagen, Anfang der 33. Woche begonnen werden.

Wartezeiten der eingesetzten Mittel beachten! Peronospora: Die Anfälligkeit der Trauben ist zum jetzigen Zeitpunkt nur noch sehr gering. Nur in hagelgeschädigten Rebanlagen kann der Pilz über die entstandenen Wunden noch in die Beeren eindringen. Nach wie vor sind jedoch Infektionen an jungen Blättern möglich. Zur Gesunderhaltung der Laubwand vor allem der jungen Geiztriebblätter ist der Einsatz eines Kontaktmittels ( zum Beispiel: Delan WG, Folpan WDG oder Kupferpräparate) ausreichend. OIDIUM: Die Trauben können bis zum Weichwerden befallen werden. Die Infektionsgefahr ist jedoch zur Zeit relativ gering, so dass der Einsatz eines Azols (Castellan, Systhane, Topas, Folicur EM ) oder Vento ausreicht. Lediglich in Befallslagen kann der Einsatz von Prosper erforderlich werden. SCHWARZFÄULE: Bis zur Beerenreife ist zum Schutz vor weiteren Infektionen bei der Peronospora - beziehungsweise Oidiumbekämpfung immer ein Mittel mit Zusatzwirkung gegen Schwarzfäule einzusetzen. Wirkstoffwechsel beachten! Systhane 20 EW kann im Rahmen der Lückenindikation (§18a) bis zu 6 mal gegen Schwarzfäule eingesetzt werden. BOTRYTIS: Bei der Abschlussspritzung gilt es vor allem, die Trauben gegen Botrytis zu schützen. Bei kompakten Sorten und hagelgeschädigten Anlagen wird der Einsatz eines Spezialbotrytizides (Cantus, Scala, Switch oder Tel-dor) empfohlen. Jedes Mittel kann aus Resistenzgründen nur einmal je Vegetationsperiode angewandt werden. SAUERWURM: Der Mottenflug des einbindigen und bekreuzten Traubenwicklers ist beendet. Bekämpfungsmaßnahmen haben zum jetzigen Zeitpunkt nur noch geringen beziehungsweise keinen Erfolg mehr. GRÜNE REBZIKADE: Zikadenbefall (bisher nur vereinzelt gemeldet, Schadschwelle zwei bis drei Larven je Blatt auf der Blattunterseite) kann mit Steward oder Kiron bekämpft werden.SPINNMILBEN: Nur bei Überschreiten der Schadschwelle von ein bis zwei Milben pro Blatt sollte ein Akarizid wie Apollo, Envidor, Kiron oder Masai eingesetzt werden.APPLIKATIONSTECHNIK: Beim derzeitigen Entwicklungsstand ist als Berechnungsgrundlage eine Wasseraufwandmenge von 1600 l/ha zu wählen. Dementsprechend ist zur Berechnung der genauen Mittelmenge pro Hektar der Basisaufwand mit dem Faktor vier zu multiplizieren. Auf eine gründliche Benetzung ist zu achten. In Steillagen ist der Mittelaufwand um 25 Prozent zu erhöhen. Ansprechpartner und weitere Auskünfte: 02651/4003-28 oder 0172/6133516 (Herr Treis), franz-josef.treis@dlr.rlp.de 0651/9776-316 (Herr Silvanus), werner.silvanus@dlr.rlp.de 0651/9776-313 (Herr Dr. Zipse), wilfried.zipse@dlr.rpl.de 06531/9537-0 (Herr Seidel), peter.seidel@dlr.rlp.de.

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