Rheinland-pfälzische Naivität

Zu den Millionen-Investitionen des Landes Hessen auf dem Hahn sagt der hessische Ministerpräsident Koch: "Das machen wir aus purem Egoismus." Was meint er damit? Frankfurt steht unter Druck. Es muss die unbeliebten und massiv bekämpften Nachtflüge vom Rhein-Main-Flughafen verlegen, damit die Bevölkerung dort den Bau der vierten Startbahn akzeptiert.

Wohin also mit den Nachtflügen? Auf den Hahn. In eine besonders nachtruhige Gegend, nur knapp 25 Flugkilometer von Bernkastel-Kues entfernt. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat sich dabei geschickt aus der Verantwortung gezogen. Rheinland-Pfalz hat noch nicht mal mehr ein Vetorecht. Hessen hat das mehrheitliche Sagen auf dem Hahn. Bravo, Herr Koch! Sie sind offensichtlich wesentlich schlauer als unsere Landesregierung, die völlig verblendet und realitätsfremd den uneingeschränkten Nachtflug mit 42 Flugbewegungen jede Nacht in der größten Touristenregion von Rheinland-Pfalz herzlich willkommen heißt. Über Bernkastel-Kues befinden sich übrigens vier Flugrouten. Ich wünsche mir, dass alle verantwortlichen Politiker mit ih-rem gesamten Vermögen in Regress genommen werden, wenn der Nachtflug dem Tourismus schadet. Die auf dem Hahn angeblich neu geschaffenen Arbeitsplätze dürfen auf keinen Fall dazu führen, dass die bestehenden im Tourismusbereich an der Mittelmosel massiv in Gefahr geraten. Zumindest ein Teil der Politiker weiß, was Nachtflug bedeutet, wenn sie es auch nicht gerne in der Öffentlichkeit zugeben. (K)ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Christiane Schenk Bernkastel-Wehlen

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