Schulentscheidung mit Verfallsdatum

Zur Entscheidung der VG Neumagen-Dhron, den Schulstandort mit einer "Realschule plus" dauerhaft zu sichern (TV vom 17. und 23. Juni) diese Leserzuschrift:

Nach dem neuen Schulgesetz werden alle bisherigen Schulformen abgeschafft. Übrig bleiben: das Gymnasium, die Integrierte Gesamtschule (IGS) und die Realschule plus. Bei der Realschule plus sieht das Gesetz zwei unterschiedliche Organisationsformen vor: die "Kooperative Realschule plus" und die "Integrierte Realschule plus". Bei der kooperativen Realschule plus werden heutige Hauptschulklassen und heutige Realschulklassen derselben Schule parallel nebeneinander bis zur 9. bzw. 10. Klasse unterrichtet. Die "Integrierte Realschule" ist identisch mit der heutigen Regionalen Schule, so wie es sie in Thalfang und Salmtal bereits gibt. Die neuen Schulformen sollen laut Gesetz spätestens zum Schuljahr 2013/2014 eingeführt sein.

Der Verbandsgemeinderat in Neumagen-Dhron hat sich für die Einrichtung einer Realschule in kooperativer Form entschieden. Diese Entscheidung ist zum jetzigen Zeitpunkt vernünftig, sie hat jedoch den Nachteil, dass sie bestenfalls fünf Jahre Bestand hat. Aus der Geburtenstatistik lässt sich ableiten, dass ab dem Jahre 2012 nur noch 40 und im Jahr 2016 nur noch 32 Schüler die 5. Klasse besuchen.

Falls es zumindest in den nächsten Jahren nicht zu einer Zusammenarbeit mit der Schule in Thalfang kommt, wird aus rein schulorganisatorischen Gründen die kooperative Realschule in Neumagen-Dhron zu einer Regionalschule (= integrierte Realschule). Zudem werden dann im Grenzbereich beide Schulen um die Schüler konkurrieren. Ob eine Regionalschule in Neumagen-Dhron eine Zukunft hat, halte ich für zweifelhaft. Um eine Regionalschule zu verhindern, sollten deshalb heute schon Möglichkeiten einer Kooperation mit der Schule in Thalfang gesucht werden. Diese Kooperation sollte jedoch so aussehen, dass die Kinder nicht von Neumagen-Dhron nach Thalfang fahren müssen. Es sind durchaus Kooperationsformen denkbar, die dieses vermeiden.

Stefan Esseln

Minheim

Schulpolitik

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