Schwer beeindruckt

Majusebettanäh, was für eine Sisyphos-Arbeit! Das habe ich gedacht, als ich in der Zeitung gelesen habe, dass nun zu der großen Bildhauer-Aktion in Wittlich im Jahr 2002 ein Katalog nochmal an alles erinnert.

Weil es da ja um Kultur geht, habe ich nochmal Wilma gefragt, ob ich mit Sisyphos auch richtig liege. Richtig! Dieser griechische Sagenheld hatte irgendwas verbockt. Das blieb nicht ungestraft: In der Unterwelt musste er immer wieder einen riesigen Stein einen Berg hinaufwälzen, der dann jedes Mal wieder hinabrollte: Sisyphos-Arbeit eben. Nicht ganz so vergeblich hat sich der Kulturamtsleiter vier Jahre lang mit dem Katalog abgekämpft, da geht es ja im weitesten Sinne auch um dicke Steine. Er musste Fotos und Materialien sichten, immer wieder sein Konzept ändern - neben seiner täglichen Arbeit! Jetzt ist ihm der Befreiungsschlag gelungen, der Fels ist quasi auf dem Gipfel liegen geblieben. Das muss eine intensive Erfahrung gewesen sein. Nur frage ich mich, was hat der bloß vorher verbockt, dass er bestraft wurde? Gott sei Dank, hatten wenigstens die Künstler Glück und mussten damals nicht "nebenher" an ihren Werken arbeiten, die wären ja heute noch nicht fertig! Andererseits hätte Wittlich dann einen Dauerbrenner, oder, wie es im Katalog steht, "eine wahre, moderne Wallfahrtsstätte der Künste"! Heilige Madonna, das wäre es gewesen! Erscheinungen hätten sich eingestellt, die Bergweilerer und ihr früherer Steinbruch sind der Beweis. Man hätte einfach auf dem Kasernengelände jahrelang den Sandstein behauen lassen können, dann gäbe es neben dem Edeka da eine weitere Attraktion. Als Gegenzug für die Innenstadt kämen die Skulpturen in die City und Wittlich wieder ins Guinness-Buch. Bis dann, Euer Wilbert hat ein Weblog: www.intrinet.de/blog/landeier

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