Unqualifizierte Arbeiten

Zum Bericht "Hangrutsch: B 53 drei Wochen länger gesperrt" (TV vom 18. Juni) und zum Leserbrief "Gleiche Konsequenzen für alle" (TV vom 29. Juli) erreichte uns diese Leser-Meinung:

Erst 14 Tage nach dem Hangrutsch an der B 53 wurde der Artikel gebracht. Leserbrief-Schreiber Hans-Joachim Selzer hat vollkommen recht, wenn er sagt: "Vertuschen kann nicht mehr länger akzeptiert werden." Muss der Bürger jeden Schlendrian des Landesbetriebs Mobilität und des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum erdulden?

Mehr als vier Wochen ist es jetzt her, und 50 Meter Gabionenwand an der B 53 sind noch nicht hergestellt. Wie lange dauert dann die rund 800 Meter lange Mauer? Wenn die Arbeiten qualifiziert geplant werden und die Überwachung ordnungsgemäß gemacht wird, kann man auf den Tag genau die Fertigstellung vorhersagen.

Fragt der Bürger bei diesen Behörden nach, dann bekommt er die Antwort: "Weshalb wollen Sie das denn wissen?" Das heißt mit anderen Worten: "Bezahl du deine Steuern. Für welchen Blödsinn wir deine Gelder ausgeben, hat dich nicht zu interessieren."

Man ist sich nicht mehr im Klaren darüber, dass man mit den Steuergeldern haushalten sollte. Aber warum auch? Jede Studie sagt, dass wir immer mehr nach hinten abrutschen. Wir müssen das Image "Made in Germany" an andere Länder abgeben, weil für die Bildung kein Geld vorhanden ist. Also müssen nicht ordnungsgemäße, seriöse Planungen dabei herauskommen.

Was sagen unsere Volksvertreter zu diesen unqualifizierten Arbeiten? Was sagen sie, wenn an der breitesten Stelle der Mosel eine Brücke für eine "B 50 neu" geplant ist, die Millionen kostet? Tausende von Euros werden für Beweissicherung und einen Tunnel ausgegeben. Menschen werden in Gefahr gebracht durch Hangrutsch und kontaminierte Böden. Die Volksvertreter segnen das noch ab, so dass auf den Bürger keine Steuerentlastung, sondern Mehrbelastung zukommt.

Die Kommunalpolitiker werben um Verständnis. Sie lassen sich immer mehr Kompetenzen von der Landesregierung abnehmen (Kommunalreform) und bekommen immer weniger Zuwendungen, weil der Bund und das Land das Geld für Blödsinn heraus werfen. Aber der Bürger zahlt ja gerne. Er schluckt es mit der Ausrede: "Wir können dagegen doch nichts tun."

Wilfried Schnatmeyer,

Graach/Mosel

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