Unsere Zukunft als Glaubende

Die Sonntage der Erstkommunion der Kinder in ihren Gemeinden sind für dieses Jahr vorbei. Mich hat das am Weißen Sonntag veranlasst, mich in meiner Predigt darauf zu beziehen. Ausgangspunkt war das Evangelium vom zweiten Sonntag der Osterzeit, Joh 20, 19-31. Ich habe dazu ausgeführt: Bei der ersten Begegnung mit dem Auferstandenen war Thomas nicht dabei.

Er hatte bereits mit Jesus abgeschlossen, konnte nicht glauben, dass der Herr auferstanden ist. (...) "Wir alle heißen Thomas", so hat einmal jemand gesagt. Wir alle haben doch unsere Schwierigkeiten mit dem Osterglauben. Und Thomas - wie kommt er zu seiner Ostererfahrung? Die Situation ist hier entscheidend. Er ist inmitten seiner Freunde. Ihr Glaube steckt ihn an; sie tragen ihn mit. Mit ihnen zusammen begegnet er dem Auferstandenen. Auch hier ist Thomas kein Sonderfall. Auch unser Glaube ist ein gemeinschaftlicher Glaube, oder er ist keiner. Er bedarf der anderen, wenn er lebendig bleiben soll. Die Kinder haben bei uns die festliche Aufnahme in die Eucharistiegemeinschaft ihrer Gemeinden gefeiert. Bei ihrer Taufe wurde darum gebetet, dass sie "inmitten der Gemeinde zum Altar treten und teilhaben am Tisch des heiligen Mahles." Dieser Segenswunsch hat sich erfüllt. Die Kinder können vom Tag ihrer Erstkommunion an mit uns das "Geheimnis des Glaubens", feiern, die Mahlgemeinschaft der Christen. Und wenn sie es tun, hoffentlich erleben sie das "inmitten der Gemeinde" in einer guten, für sie glaubhaften Weise. Sie brauchen es. Sie brauchen es so notwendig wie Thomas. Denn auch heute vermittelt nur eine lebendige Gemeinde lebendigen Glauben. Die Art und Weise, wie unsere Familien, wie unsere Gemeinden sie aufnehmen - die Kinder - sie ist entscheidend für die Zukunft ihres Glaubens, also auch für unsere Zukunft als Glaubende. In unserer gottesdienstlichen Gemeinschaft müssten sie es erleben: Christus lebt. ca/eg

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