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HASBORN. Der zweitgrößte Wertholzlagerplatz des Landes befindet sich bei Hasborn. Die Kunden kommen aus halb Europa dorthin.

Fein säuberlich aufgebahrt liegen die riesigen Stämme auf dem zugigen Wertholzlagerplatz am Ortsausgang von Hasborn. Eiche, Buche, Kirsche, Kiefer, jede Menge Holz kommt da zusammen. "Bis zu 3000 Festmeter können hier gelagert werden", erklärt Reinhard Ihrle, Leiter des Forstamts Wittlich. Da ein Stamm etwa ein bis drei Festmeter (Quadratmeter) umfasst, können bis zu 3000 Stämme auf dem Platz lagern. Nach Dahn in der Pfalz ist Hasborn der zweitgrößte Wertholzlagerplatz, den "Landesforsten Rheinland-Pfalz" betreibt. Zurzeit gibt es zwölf dieser Plätze im Land. Geschaffen wurden sie, um das Angebot an wertvollen Hölzern für die Interessenten, die aus halb Europa kommen, zu bündeln. In Hasborn liegen Bäume, die zwischen Dietz und Prüm sowie Saarburg und Altenkirchen gewachsen sind. Die Kunden stellen aus dem hochwertige Naturstoff Furniere für Möbel und Türen und auch Weinfässer her. Ihrle: "Die Moseleiche ist sehr beliebt für Fassholz. Die Eiche wächst aufgrund des Klimas auf den Höhen hier, wo sonst Nadelbäume stehen, besonders gut." Entsprechend landen die Eichenstämme vornehmlich in Frankreich oder auch Spanien. "Die Barrique-Wein-Geschichte kommt uns sehr entgegen. Alle drei Jahre müssen die Fässer dafür erneuert werden", sagt Ihrle. Weitere wichtige Abnehmer kommen aus deutschen Landen, aber auch aus Österreich und den Benelux-Ländern. Zu den wertvollen Bäumen, die bei Hasborn angeboten werden, gehören neben der Eiche auch Wildkirsche und Elsbeere. Der Preis pro Festmeter kann laut Ihrle schon mal 5000 Euro betragen. Doch auch wenn die potenziellen Käufer Angebote für das Holz machen, hohe Preise kommen auf dem Wertholzlagerplatz nicht dadurch zustande, dass sich die Interessenten bei einer Auktion gegenseitig überbieten. Beim Holzkauf auf dem Lagerplatz werden die Gebote schriftlich abgegeben und bleiben bis zu einem Stichtag geheim. "Dann", so Ihrle, "werden alle Gebote geöffnet und in Computer-Listen eingegeben." Mit Hilfe der modernen Technik werden die Waldbesitzer innerhalb kürzester Zeit über die Gebote informiert und können den Zuschlag erteilen oder ablehnen. Ihrle: "Heute braucht niemand mehr im Saal zu sitzen und zu warten. Einen Tag nach der Gebotsabgabe steht alles schon im Internet." Doch wie kommt das Holz zum Lagerplatz? Die Waldbesitzer informieren das Forstamt, dass sie Holz anbieten möchten. Ist das Amt der Meinung, es lohnt sich, kommt das Holz in die Obhut von Franck Neygenfind. Als Leiter des Forstreviers Öfflingen ist er für den Wertholzlagerplatz zuständig. Er präpariert den Platz, organisiert den Holz-Transport dorthin, sorgt dafür, dass die LKW-Schranke für An- und Abtransport geöffnet wird, und versieht die Stämme mit Nummern, damit jeder weiß, wofür er bietet. Die Platzkosten werden auf die Waldbesitzer umgelegt. Wie viel die Waldbesitzer der Region bei der Submission, die bis Montag lief, einnehmen, ist nachzulesen unter www.holz-rlp.de.

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