Verheerende Umwidmung

Nun wird über die Bemühungen des Zeller Gewerbevereins und seines engagierten Vorsitzenden Christian Bauer berichet, der Zeller Innenstadt wieder zur größerer Attraktivität zu verhelfen. Vergeblich hatte Herr Bauer vor den Folgen des neuen Mosel-Einkaufs-Zentrums auf dem Zeller Barl gewarnt, auf dessen Eröffnung laut TV-Bericht vom 25. Mai 2005 "Bauherr, Eigentümer und Politiker" mit einem Glas Sekt anstießen.

Dieser Bericht mit der Überschrift "Prosit auf die Billig-Meile" erwähnte unter anderem die Verdienste von Verbands- und Stadtbürgermeister um die Billig-Meile. Wörtlich: "Ihnen gelang durch persönliche Vorsprache im Mainzer Innenministerium letztlich, dass die Umwidmung von Industriegebiet in ein Sondergebiet für großflächigen Einzelhandel überhaupt erst möglich wurde." "Es lagen viele Steine im Weg" formuliert Herr Simon (Verbandsbürgermeister), "doch daraus sind jetzt viele attraktive Gebäude entstanden." Wären doch die Steine auf dem Weg liegen geblieben! Wäre doch diese für die Zeller Altstadt jetzt bereits und erst recht längerfristig verheerende "Umwidmung" nicht erfolgt. Aber was sollen Ärger und Aufregung? Die Landesregierung, bei der die "persönliche Vorsprache" der verantwortlichen Kommunalpolitiker so erfolgreich war, bezuschusst laut TV-Bericht vom 4. März ein Beratungsprojekt zu Gunsten der gebeutelten Innenstadt mit 2600 Euro. Das nenne ich Politik aus einem Guss, ist wahrhaft großzügig und hoch zu loben. Günther Hees, Bernkastel-Kues

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