Vertrauen auf Gott

Alle reden vom Wetter. Die einen davon, dass es keinen Sommer gab, die anderen, dass früher das Wetter viel beständiger war. Das Wetter ist nie allen recht, es gibt immer was daran auszusetzen. Wir können es annähernd vorhersagen, steuern können wir es nicht.

Vielleicht ist das Wetter deshalb für moderne Menschen so schwer zu ertragen. Das Wetter führt uns immer wieder schmerzhaft vor Augen, dass wir bei allem nur an der Oberfläche kratzen. Aber wie wäre es, wenn wir beim Wettermachen auch noch ein Wörtchen mitzureden hätten? Nicht auszudenken! Wir nehmen ja schon Einfluss - Stichwort: Klimakatastrophe. Und vieles in unserem Tun und Befinden ist tatsächlich wetterabhängig: Nicht grundlos geht es Menschen schlechter, wenn es draußen dunkel, kalt und ungemütlich ist. Die Sonne, die Wärme und das Licht nehmen positiven Einfluss auf Körper und Seele. Unser Schimpfen auf das Wetter ist vielleicht nur ein Versuch etwas zu finden, das Schuld daran ist, dass es uns nicht gut geht. Worin genau liegt aber unser Unmut? Ich denke, es ist die Nicht-Machbarkeit bestimmter Dinge. Und ich denke das Schimpfen auf das Wetter ist unser Ventil. Da können wir alles an Wut und Enttäuschung herauslassen und manches aufs Wetter schieben, weil wir dafür nicht verantwortlich sind. Mit den nicht machbaren Dingen im Leben klar zu kommen, sie anzunehmen, ist unsere Aufgabe. Vieles ist uns möglich, aber manches bleibt eben einem Höheren vorbehalten: Gott. Wir sind aufgefordert, zu vertrauen auf einen, der einen größeren Über- und Einblick hat als wir. Ob wir uns darauf einlassen können? Pfarrerin Susanne Triebler Wittlich

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