Viel Geld für ein Projekt

Die Frage, ob der Hochmoselübergang kommt, ist seit Anfang dieser Woche beantwortet. Maut-Millionen machen den Bau des Brückenschlags zwischen Eifel und Hunsrück möglich. Wie nachhaltig dieses 270-Millionen-Euro-Projekt in der Region wirken wird, muss sich erst zeigen.

Fest steht, dass der ganz große Schub für die heimische Wirtschaft durch die Bauarbeiten wohl nicht ausgelöst werden wird. Der Bau der rund 170 Meter hohen Brücke ist vornehmlich eine Aufgabe für hoch spezialisierte Firmen. Da bleiben für die heimischen Betriebe aus dem Bausektor wohl allenfalls Aufträge als Sub- oder Sub-Sub-Unternehmer. Mit all den daraus erwachsenden Konsequenzen. Ganz anders hätte die Sache ausgesehen, wenn Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee Geld dafür bereitstellen würde, die Verkehrsinfrastruktur in der Breite zu verbessern. Seien es kaputte Kreis-, marode Landesstraßen oder unzulängliche Schienenverbindungen. Darauf hat nicht zuletzt Heiner Monheim, Verkehrsexperte und Trie-rer Professor für angewandte Geografie, hingewiesen.

Man stelle sich vor, was mit den insgesamt 270 Millionen Euro in Eifel-Mosel und Hunsrück alles hätte bewegt werden können. Wohl jedem Bürger oder Politiker würden auf Anhieb zehn Projekte einfallen, in die es sich lohnen würde zu investieren. Und wenn es nur dar um geht, die Region angemessen mit DSL zu versorgen. Denn diese Investition in die Zukunftsfähigkeit der Region ist drängender und wichtiger als der Bau jeder neuen Straße.

Nun ruhen alle Hoffnungen auf dem Weiterbau der abgespeckten Version der A 60. Und darauf, dass der Flugplatz Hahn - und um dessen bessere Anbindung an das Fernstraßennetz geht es wohl im Grunde - weiter brummt. Und damit darauf, das Ryan-Air nicht plötzlich den Abflug macht vom Hunsrück-Airport.

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