Viel Kredit verspielt

Die meisten Menschen in der Region und auch die Enkircher wollen den Flughafen Hahn. Der Flughafen, der der Region eine Perspektive bietet, hat nach wie vor großen Kredit in der Bevölkerung. Doch das könnte sich bald ändern.

Man kann darüber streiten, ob es ein Dutzend Mopsfledermäuse oder ein kleines Waldstück mit Fichten wert sind, ein solches Projekt zu verhindern. Bei Trinkwasser allerdings hört der Spaß auf. Dass die Flughafenmanager so billig wie möglich bauen wollen, ist verständlich. Aber belastetes Oberflächenwasser in ein Gebiet zu leiten, in dem Trinkwasser gewonnen wird, ist unter der Kategorie "dumm-dreist" einzuordnen. Der eigentliche Skandal ist wohl eher darin zu sehen, dass die Obere Wasserbehörde dies auch noch genehmigt. Oder war der Druck aus dem Mainzer Wirtschaftsministerium so stark, dass die Beamten schließlich einknickten und grünes Licht erteilten? Das Ganze ist umso absurder, als die ohnehin schon strengen Wassergesetze noch verschärft werden sollen. Keinem vernünftigen Menschen ist es zu vermitteln, warum der Flughafen das kontaminierte Oberflächenwasser der Landebahn nicht einfach in eine Kläranlage einleiten kann. Wer ein Glas Spüli in einen Fischweiher kippt, wird (zu Recht) hart bestraft. Einem Flughafen soll dagegen erlaubt sein, zig Kubikmeter Dreckwasser in ein Schutzgebiet einzuleiten. Nicht zu fassen. w.simon@volksfreund.de

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