Viele offene Fragen

Zur Schulstandortdiskussion in Wittlich schreibt dieser Leser:

Nach der Entscheidung des Kreistags zugunsten eines Modellversuchs "Unterstufenzentrum Wengerohr" bleiben für mich als Vater eines Fünftklässlers eine Menge offener Fragen. Die nun getroffene Entscheidung erweckt den Verdacht, dass die Verantwortlichen nicht immer langfristig und nachhaltig geplant haben, sonst würde das Schulgebäude in Wengerohr heute nicht leerstehen: Warum fällt diese Entscheidung so zeitnah nach den (Kommunal-)Wahlen? Wieso sind ausgerechnet die Kleinsten betroffen und nicht die Oberstufler? Diese wären doch eigentlich wesentlich flexibler und mobiler, weil teilweise Selbstfahrer. Warum nimmt man in Kauf, weitere "Buskinder" zu produzieren, wo doch das Thema Schulbus ein leidiges und immer noch mangelhaft gelöstes Problem darstellt? Wie sollen Unterrichtsstunden und Lehrkörper logistisch organisiert werden? Sollen die etwa hin- und herfahren? Fallen dadurch nicht weitere Stunden aus? Die prekäre finanzielle Situation der Haushalte von Bund, Land und Kreis zwingt zum Sparen. Dennoch stellen sich viele Bürger die Frage, warum in einem der reichsten Länder der Erde Milliarden zur Rettung maroder Banken oder auch zur Subventionierung der Autoindustrie bereitgestellt werden können. Beim Thema Bildung und Schule wird seitens der Politik bei jeder Gelegenheit immer nur geredet, aber leider nicht gehandelt. Ausbaden müssen das unsere Kinder - das ist ein Armutszeugnis. Völlig unverständlich auch, warum keine alternativen Nutzungskonzepte für Wengerohr in Betracht gezogen werden. Zum Schluss noch ein Hinweis: In der Beethovenstraße steht ein öffentliches Gebäude zum Verkauf an, die ehemalige Landesbank. Daran sollte unbedingt gedacht werden, bevor eine Landes- oder Kreisbehörde einen Neubau oder eine Erweiterung plant.

Bernd Eis, Wittlich

Schule

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