Völliges Unverständnis

Ich habe in meinem Leben schon viel erlebt, aber so belogen, wie von dem Geschäftsführer der Flughafen Frankfurt-Hahn, Jörg Schumacher, wurde ich noch nicht. Ich las gerade in der Zeitung den Artikel "So laut wie ein Kühlschrank", da hörte ich doch tatsächlich Geräusche.

Nun musste ich doch mal nachschauen: Ist es mein Kühlschrank, oder was macht da solch einen Krach? Nein, der Kühlschrank lief nicht, also nach draußen. Ja, da sah ich es, wie es beidrehte. Er war so etwa 1500 Meter hoch. Jetzt wusste ich dank Herrn Schumacher, wie laut mein Kühlschrank sein muss. Aber ich wollte es genauer wissen und setzte mich vor meinen Kühlschrank! Auf einmal ein leises Surren. Ich legte mein Ohr an den Kühlschrank und siehe, er war in Betrieb. Nun kamen mir Bedenken! Habe ich einen falschen Kühlschrank? Müsste er keine lauteren Geräusche machen? Ich wischte meine Bedenken schnell beiseite und dachte an die Wirtschaftskraft und die vielen Arbeitsplätze, die entstehen. Ich dachte an die vielen Menschen, die die Start- und Landebahn kehren und die Rasenflächen in Ordnung halten. Oder sind es hoch qualifizierte Spezialisten, die es hier sowieso nicht gibt? Oder sind es Jobs für einen Euro, die man dann einsetzen kann? Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf! Kann mir Herr Schumacher vielleicht einen Flugplatz nennen, wo die 40 Dezibel eingehalten werden? Kann er mit mir dahin fahren, damit ich diesen Flüsterplatz erleben kann? Warum muss man so viel Euro für 3,8 Flugbewegungen ausgeben? Ich bin ganz verwirrt. Warum sträube ich mich gegen die Vernichtung des Tourismus, die Schließung der Kurkliniken, die Zerstörung der Natur und der Ruhe? Warum kann ich das nicht akzeptieren wie Christa Klaß, Alex Licht und Christoph Holkenbrink? Wilfried Schnatmeyer, Graach Die Leserbriefe geben immer nur die Meinung der Verfasser wieder, nicht jedoch die der Redaktion des Trierischen Volksfreunds .

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