Die CDU ist in Traben-Trarbach seit vielen Jahren die dominierende Kraft. Im Stadtrat konnte sie erneut die absolute Mehrheit erringen, der langjährige Bürgermeister Alois Weber ist einer der ihren. Vielleicht ist es das, was die Wähler wollten oder besser gesagt nicht wollten: Dass eine Partei, dass einige wenige Leute maßgeblich die Politik in der Stadt bestimmen. Mit Heide Pönnighaus als Stadtbürgermeisterin werden die Stadtratssitzungen ohne Zweifel spannender als sie dies mit Jutta Schneider gewesen wären. Sie hat es mit unterschiedlichen Interessen von CDU, SPD, FDP und FWG zu tun und muss geschickt vorgehen, um ihre Ideen, die sie ohne Zweifel hat, auch durchzusetzen. Ihr ist dies aber zuzutrauen. Ganz schlecht für die Stadt wäre es, wenn sich die unterlegene CDU in ihrer ersten Erbitterung einen "Kleinkrieg" mit der Bürgermeisterin leisten würde. Ein zweiter Aspekt dieser Wahl: VG-Chef Ulrich K. Weisgerber hat es nun mit einer selbstbewussten Stadtchefin zu tun. Das soll nicht heißen, dass nicht auch Jutta Schneider ihr Profil eingebracht hätte, sie wäre für Weisgerber aber pflegeleichter gewesen - zumal er hinter ihr stand. Für Ulrich Weisgerber ist das Ergebnis der Kommunalwahl kein großer Grund zur Freude. "Seine Favoriten, ob in Enkirch oder Starkenburg und jetzt noch in Traben-Trarbach, haben den Kürzeren gezogen. Auch er selbst schaffte nicht den Sprung in den Kreistag, obwohl er dort gerne mitgeredet hätte. Aber Weisgerber ist noch jung. Der Weg nach oben ist nicht immer gerade. Das gilt im Übrigen auch für Jutta Schneider. Auch sie kann noch viel werden. Warum sollte sie nicht eine neue Chance bekommen? w.simon@volksfreund.de