Wahrheit sieht anders aus

In dem Leserbrief versucht Herr Lichter dem Leser zu suggerieren, dass die Moselfestwochen für die Stadt Bernkastel-Kues kaum teurer sind als das Feuerwerk zum Weinfest. Dies ist eine typische Sichtweise eines Kulturschaffenden, dem seine klassische Musik über alles geht und der dabei die Kostenseite außer Acht lässt.

Wir Ratsmitglieder haben auch die Aufgabe, darauf zu achten, dass die der Stadt zustehenden Mittel auch gesetzes-und vertragsgemäß ausgegeben werden. Herr Lichter behauptet, dass die Kurbeiträge in Höhe von circa 300 000 Euro (jährlich schwankend) vertragsgemäß für die Kureinrichtungen auf dem Plateau ausgegeben werden. Da lachen ja die Hühner! 300 000 Euro für die Kurparkpflege und die paar Veranstaltungen für die Kurgäste!!! Mit den Kurbeiträgen werden vor allem die hohen Personalkosten der GmbH gedeckt. Die Mitarbeiter sind aber tatsächlich mehr mit Arbeiten für die Moselfestwochen beschäftigt. Dies bestreiten die Herren Lichter und Lewen und verweisen auf eine Kostenstellenrechnung, die sogar von einem Wirtschaftsprüfer geprüft sei. Nun ist es aber Aufgabe von Wirtschaftsprüfern, Jahresabschlüsse nach Handels- und Steuerrecht zu prüfen und nicht Kostenstellenrechnungen. Davon haben sie in der Regel keine Ahnung. Ich als Spezialist für Kostenrechnung habe oft angeboten, der GmbH eine richtige Kostenstellrechnung zu erstellen. Von diesem Angebot macht man aber mit Bedacht keinen Gebrauch. Es könnte ja die Wahrheit herauskommen: Die Stadt finanziert eben doch die Konzerte in Trier, Saarburg und Cochem mit. An der Wahrheit ist aber niemand interessiert und, wie es aussieht, der Wähler auch nicht. Bernd Gelz, Bernkastel-Kues (Anm. der Redaktion: Gelz ist Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat Bernkastel-Kues)

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