Wenn die Bügelfrau hobelt

Ärgern Sie sich nicht! Auch wenn das Frühstücks-Ei knüppelhart war und der Toaster mal wieder schwarze Briketts produziert hat. Wenn die Fahrt zur Firma doppelt so lange gedauert hat wie normalerweise, weil irgendwer einen Stau produziert hat.

Behalten Sie die Ruhe, auch wenn Sie beim Aussteigen aus Ihrem Auto in die einzige Pfütze auf dem gesamten Parkplatz getreten sind und der Aufzug im Büro-Gebäude mal wieder streikt (Sie arbeiten im sechsten Stock). Bleiben Sie cool, auch wenn der Chef mal wieder meckert, obwohl es nix zu meckern gibt.Wie gesagt, ärgern Sie sich nicht. Falls Sie dennoch kurz davor sind, aus der Haut zu fahren - ich kann Ihnen nicht helfen. Aber vielleicht können's andere, die in der Wahl der Worte ohnehin viel besser sind als ich.Lassen Sie sich heitere Gelassenheit spenden, beispielsweise von Wilhelm Busch: "Scheint dir auch mal das Leben rau, sei still und zage nicht! Die Zeit, die alte Bügelfrau, macht alles wieder schlicht." Oder Gotthold Ephraim Lessing: "Rennt dem scheuen Glücke nach! Freunde, rennt euch alt und schwach! Ich nehm' teil an eurer Müh': Die Natur gebietet sie. Ich, damit ich auch was tu', - seh' euch in dem Lehnstuhl zu." Einen hab' ich noch, und zwar von dem österreichischen Dramatiker Ferdinand Raimund: "Da streiten sich die Leut' herum oft um den Wert des Glücks, der eine heißt den andern dumm, am End' weiß keiner nix. Da ist der allerärmste Mann, dem andern viel zu reich, das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt's beide gleich."Na also, alles wird gut.

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