Und so suchten wir für die erste Rast besondere Plätze. Ein solcher Rastplatz zum ersten Innehalten kann eine Autobahnkirche sein. Die ehemalige Klosterkirche der Steyler Missionare in Wittlich-Wengerohr ist von ihrer Lage, ihrem Raum und ihrer Ausstattung gut als Autobahnkirche geeignet. Aus diesem Grund setzten sich viele Menschen in unserer Gegend dafür ein, dass St. Paul eine Autobahnkirche wird.

Nicht weit entfernt verlief einmal eine Römerstraße von Trier an den Rhein. In Hörweite wurde später die Moselstrecke der Eisenbahn gebaut. Auch die Eisenbahnstrecke hinauf in die Eifel verlief in unmittelbarer Nähe, heute weitgehend die Trasse für den Maare-Mosel-Radweg, weshalb diese Autobahnkirche auch ein Rastplatz für Radwanderer werden kann.

Die nahe Autobahn hat ihre eigene Geschichte. Die Trasse der A 48 wurde schon im Krieg festgelegt und Teile der Autobahn gebaut. Nicht das friedliche Reisen war der primäre Zweck dieser Straße, sie führte gen Westen, vielmehr diente sie als Heerstraße gegen Frankreich. Bauen mussten sie Häftlinge des KZ Hinzert, die in Außenlagern bei Wittlich hausten. Vielleicht sollte in einer künftigen Autobahnkirche St. Paul auch an diese Geschichte erinnert werden? Über das Autobahnkreuz Wittlich soll der Verkehr zukünftig von den Häfen der Nordsee in den Ballungsraum Rhein-Main gelenkt werden. Dieses Gotteshaus liegt also inmitten verschiedener Verkehrsströme. Hier haben Reisende, die aus den unterschiedlichsten Gründen auf verschiedenen Wegen unterwegs sind, die Möglichkeit zu rasten und ein wenig zur Ruhe zu kommen. Die Bilder aus dem Leben des vielgereisten Völkerapostels Paulus vom Trierer Künstler W. Persy können zudem anregen, über den Sinn der eigenen Lebensreise nachzudenken. Wolfram Viertelhaus, Religionslehrer i.R., Wittlich