Zahlen liegen nicht vor

Zum Artikel "Weniger Grün, viel Parkfläche" (TV vom 4. November) meinen diese Leser:

Die Entscheidung des Wittlicher Stadtrats zum Ausbau des Pleiner Wegs zeigt einmal mehr, wie bedenkenlos sich Entscheidungsträger über erklärten Bürgerwillen hinwegsetzen. Während der Vorstellung der Planung für den Ausbau hat sich keiner der schätzungsweise 60 bis 70 Anwesenden mit dem Konzept des Planungsbüros einverstanden erklärt. Die Anwohner forderten vielmehr, dass die Straße - bis auf geringfügige Änderungen - in der jetzigen Form erhalten bleiben solle. Dies war auch im Hinblick auf die Einschränkungen der bestehenden Parkmöglichkeiten gefordert worden.

Geplant waren lediglich noch rund 35 Parkplätze für eine Straße mit einer Gesamtlänge von über 700 Metern. Benötigt werden jedoch etwa doppelt so viele Parkmöglichkeiten. Dies wurde bei einer Zählung an einem Wochentag nach 18 Uhr ermittelt. Dem Bericht des TV zufolge soll nun der von der Stadt und dem privaten Planungsbüro vorgestellte Plan - bis auf einige minimale Abweichungen - trotz der einstimmigen Ablehnung durch die Anwohner verwirklicht werden. Insofern kann man sich Bürgeranhörungen und Ähnliches sparen, da dem Bürgerwillen sowieso nicht Rechnung getragen wird. Im Nachhinein werden jetzt noch schnell irgendwelche Anwohner aus dem Hut gezaubert, die angeblich die vom Planungsbüro vorgeschlagene Variante wünschen, sofern diese nicht teurer sei als die einfache Lösung. Merkwürdig nur, dass bei der Informationsveranstaltung von diesen Anwohnern nichts zu sehen und zu hören war, obgleich die Stadt schon da versuchte, den Anwohnern das Projekt mit dem Argument der Kostenneutralität schmackhaft zu machen. Woher letztendlich diese Weisheit stammt, ist nicht nachvollziehbar, da bis zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt keine verbindlichen Zahlen über die Höhe der Kosten vorliegen. Spätestens, wenn es ums Bezahlen geht, ist der Bürger jedoch wieder gefragt.

Monika und Wolfgang Petri, Wittlich, sowie drei weitere Familien aus dem Pleiner Weg

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