Zwei Welten

Seit einem halben Jahrhundert leben Deutsche und Amerikaner in der Eifel zusammen. Die militärischen Einrichtungen sind nicht nur wirtschaftlich wichtig, nein, der Umgang mit den "fremden" Freunden hat sicher auch seinen Teil dazu begetragen, dass die Eifel inzwischen alles andere ist als ein Hort finstersten Hinterwäldertums.

An manchen Stellen spürt man aber immer wieder, dass zwei Welten auf einander treffen. Dies ist - Gott sei dank - meist nicht im privaten Raum der Fall, sondern vor allem in hoch offiziellen Angelegenheiten. So verwundert es tatsächlich, dass es 50 Jahre gedauert hat, bis man sich auf ein gemeinsames Vorgehen in Notsituationen verständigen konnte. Auch wenn es spät ist, so ist es doch bitter notwendig und gut, dass nun eine Vereinbarung darüber besteht, wer wann, wen informiert, mit wem zusammenarbeitet und wer im Unglücksfall dass Sagen hat. Man kann nur hoffen, dass sich die Absprache bewährt, und noch mehr, dass es nicht allzu oft Anlass zur Bewährung gibt. Etwas anders ist die Lage bei der so genannten Housing-Initiative Rheinland-Pfalz. Grundsätzlich ist es eine gute Idee die Soldaten nicht in einem Ghetto abzuschotten, sondern in Wohnungen mitten unter den Menschen der Eifel unterzubringen. Es ist auch verständlich, dass diese Wohnungen den Standards der Amerikaner entsprechen sollten. Gleichwohl verwundert die Tatsache, dass in der Debatte darüber, wie auch Einzelinvestoren und damit die Region direkt von dem Programm profitieren können, immer neue Hürden aufgestellt werden. So entsteht der Eindruck, dass die Beteiligung kleiner Häuslebauer bei dem Programm einfach nicht erwünscht ist. Dies ist weniger den Amerikanern vorzuwerfen als vielmehr dem Land, denn dort werden die Bedingungen offenbar einfach akzeptiert oder - noch schlimmer - überhaupt erst erfunden. Vielleicht sollte man sich einfach ein Beispiel an den Menschen vor Ort nehmen: Sie leben, ohne große Bedingungen zu stellen, fast immer friedlich, zusammen.

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