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Käfer, Spinnen, Eidechsen Jetzt, nachdem die Wein-Kulturlandschaft wieder ergrünt ist und die Winzer damit begonnen haben, die schnell wachsenden Triebe anzubinden, lohnt sich ein Spaziergang durch die Weinberge besonders.

Und wer etwas genauer hinschaut - eine Lupe kann dabei hilfreich sein - entdeckt zahlreiche Lebewesen, die diese warmen und trockenen Standorte bevorzugen. Da wimmelt es von Insekten und Spinnen, Käfern und anderen Kriechtieren. Eidechsen fühlen sich in den Trockenmauern der nach Süden geneigten Steilhänge wohl. Sie verstecken sich gerne in den Mauern- und Felsritzen, und wenn die warme Sonne her vorkommt, trauen sie sich ins Freie. Nicht zu übersehen ist der Marienkäfer, der nicht nur wegen seiner rot-schwarzen Flügeldeckel so beliebt ist, sondern weil er sehr nützlich ist. Der kleine Räuber vertilgt mit Vorliebe schädliche Milben und Blattläuse. Auch Ohrwürmer findet man im Weinberg. Diese Allesfresser haben es ebenfalls auf die Blattläuse abgesehen. Und die Schlupfwespen sind genauso eifrige Schädlingsbekämpfer. Diese nur wenigen Beispiele zeigen, dass der Weinberg auch als Lebensraum, als Ökosystem für viele Pflanzen- und Tierarten gesehen werden muss. Je mehr Arten verschwinden, desto labiler wird das Gleichgewicht und desto schwieriger wird es, Schadorganismen zu regulieren. Das wissen zum Glück heute nicht nur die Ökowinzer, sondern immer mehr "konventionelle Winzer", die die Bodenpflege und den Pflanzenschutz darauf ausrichten.

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