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Reh-Nierchen oder Tiefkühlpizza? Es gibt unzählige Bücher über das Thema "Welcher Wein zu welchem Essen". Zuletzt blätterte ich in einem solchen Ratgeber und stieß dabei auch auf einige Empfehlungen.

Zu "Rehnierchen mit Pfifferlingen an Safrannudeln" passe sehr gut ein halbtrockener Kerner-Kabinett, zu "Hasenrücken in Orangen-Rahmsauce" sei ein reifer, samtig-weicher Schwarzriesling die beste Wahl, und mit "Wildente mit Kumquatsauce" harmoniere ein lieblicher Muskateller. Rehnierchen, Wildente oder Süßwasser-Edelfisch-Bouillabaisse: An solche kulinarischen Herausforderungen trauen sich sicher die wenigsten Amateur-Köche. Und wer hat schon einen Schwarzriesling oder Muskateller jederzeit griffbereit im Keller? Bei uns zu Hause wird gut und gerne gekocht - Schnitzel in vielen Variationen, Gulasch, Schweine- und Rinderbraten, Grillhähnchen, Kartoffeln, Fritten, Salat, Gemüse… - das kommt oft auf den Tisch. Und dazu gibt es stets Wein - meistens ein trockener, oder feinherber, frischer Riesling. Und wenn es mal ganz schnell gehen muss, wird auch schon mal eine Tiefkühlpizza in den Backofen geschoben oder eine Dose Serbische Bohnensuppe gewärmt. Auch dazu passt der Riesling. Keine Frage: Wer gerne selbst etwas ausprobieren will und experimentierfreudig ist, sollte sich ruhig an ausgefallene kulinarische Kompositionen wagen und dabei testen, welcher Wein am besten dazu passt. Für mich bleibt aber trotz aller gut gemeinten Ratschläge und Empfehlungen die oberste Maxime: Zum Essen - ob Spaghetti Bolognese, Zigeunerschnitzel oder gar Rehnierchen: Ich trinke dazu den Wein, der mir schmeckt. Winfried Simon

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