Denkmal für eine Magd

WITTLICH. (red) Dicht gedrängt saßen knapp 100 Literaturfreunde in der Stadtbücherei Wittlich zusammen, um Josefine Wittenbechers Vorstellung ihres neuen Romans "Feuer am Fluss. Der Fall Eva Zeihen" mit zu verfolgen.

Der Wittlicher Schriftstellerin ist ihr zweiter historischer Roman gut geraten. Wie bereits in "Tödliche Feuer. Der Fall Dietrich Flade" beruht auch das neue Buch auf einer historischen Begebenheit aus der Zeit der Hexenverfolgung am Ende des 16. Jahrhunderts im Trierer Raum. Eva Zeihen lebte als einfache Magd in Kenn und geriet wie so viele andere Frauen und Männer durch Neid, Missgunst und Aberglaube in die Fänge der Justiz, die ihr unter der Folter das Geständnis abrangen, mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Eva Zeihen wurde als Hexe verbrannt. Die Prozessakte wird in der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars in Trier aufbewahrt. Josefine Wittenbecher gelingt es in ihrem Roman, das Leben der Eva Zeihen anschaulich zu schildern und der bedauernswerten jungen Frau literarische Unsterblichkeit zu verleihen. Besonders stimmungsvoll geriet die Lesung durch die musikalische Umrahmung der Mitglieder der Gruppe "Tourdion", die mit Laute, Gambe und Gesang Stücke des 16. Jahrhunderts vortrugen. Die begeisterten Zuhörer nutzten die Möglichkeit, am Büchertisch den Roman zu erwerben und sich die Exemplare von der Autorin persönlich signieren zu lassen. Bei einem Glas Wittlicher Wein ließen etliche Literaturfreunde den Abend im Gespräch ausklingen.

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