Der Hahn strahlt wieder

NEUMAGEN-DHRON. Die gelungene Restauration des Wetterhahnes nahmen die Neumagen-Dhroner zum Anlass für ein Fest.

Aus einer ganz ungewohnten Perspektive nahm der Wetterhahn der Heilig-Dreifaltigkeits-Kirche in Neumagen-Dhron nun sein Herrschaftsgebiet in Augenschein. Die Mitglieder der Winzerkapelle Mosella kutschierten ihn zum Antritt seiner Dienstzeit auf einem geschmücktem Wagen durch den Ortsteil Dhron.Zuvor genoss der metallene Vogel den von Pater Fredegand Köhling im Beisein der Pfarrgemeinde verliehenen kirchlichen Segen. Pfarrgemeinderat und die Winzerkapelle präsentierten das restaurierte Tier gebührend. "Hier bringen wir den Kirchenhahn. Er zeigt Euch Wind und Wetter an. Er trinkt auch Bier, er trinkt auch Wein und wird für ein schönes Trinkgeld dankbar sein", lautete der von Matthias Stadtfeld verfasste Refrain, mit dem die Musiker die Zaungäste des Umzugs zur Spende eines Trinkgeldes zu motivieren versuchten.Vor 93 Jahren wurde der Hahn gefertigt

Der Wetterhahn war zuvor "stark verwittert und angerostet, seine Wiederherstellung habe sehr viel Geld gekostet" erfuhren die Bürgerinnen und Bürger während des Umzugs. Genaue Zahlen wurden nicht genannt. Der Hahn wurde im Jahre 1910 von der Firma Koblenz in Bernkastel-Kues gefertigt. 1974 mussten der Schlossermeister Matthias Hardt und der Malermeister Robert Falkenburg erstmals eine "Generalüberholung" des Kirchturm-Symbols vornehmen.Jetzt war die Zeit erneut reif für eine Sanierung. Die Befestigung wurde erneuert und dem Wetterhahn ein neues, goldenes Kleid gegeben. An dem neuen Glanz des Kirchturmhahnes waren unter anderem die Firmen Carl Hoffmann GmbH, Matthias Hard (Inhaber Udo Hard) und Karl-Heinz Falkenburg beteiligt.Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Franz-Josef Görgen, zeichnete verantwortlich für die seit 1910 zweite Restauration des Wahrzeichens. Die Aktion nahm die Bevölkerung zum Anlass für ein kleines Fest.Während der zur Schau gestellte Hahn in der Dhrontalhalle die neugierigen Blicke der Besucher über sich ergehen ließ, feierte die Bevölkerung mit Grillschinken, Kartoffelgratin und Würstchen die gelungenen Restaurationsarbeiten und veranstalteten gar ein Glücksspiel um den goldenen Wetterhahn.Viel Lob für die Spendenbereitschaft

"Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit dem Ablauf, aber auch der Spendenbereitschaft der Einwohnerschaft hier", resümiert Franz Josef Görgen. Die Höhe des Spendenbetrages verursacht in den Augen des Verwaltungsratsmitgliedes Görgen mindestens genauso viel Glanz wie das goldene Federkleid des Heilig-Dreifaltigkeits-Wetterhahnes von Neumagen-Dhron. "Die genaue Summe aber steht noch nicht fest", äußerte er sich zurückhaltend verschmitzt gegenüber dem Trierischen Volksfreund .

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