Kein bloßes Abbild

KIRCHBERG. Exponate der Künstler Ludwig M. Langner und Sebastian Langner zu den Themen "Foto/Grafik" und "Stein/Bronze" werden zur Zeit im Kirchberger Rathaus ausgestellt.

Im Namen des Kulturvereins Kirchberg/Verbandsgemeinde Kirchberg begrüßte Jutta Christ die Gäste zur elften Ausstellung im Kirchberger Rathaus. Gleichzeitig warb sie für den Kulturverein. Gerade in Zeiten leerer öffentlicher Kassen sei es wichtig, dass sich der Kulturverein mit seinen ehrenamtlichen Helfern engagiert, "denn nur so ist es möglich, dass kulturelle Veranstaltungen dieser Art noch stattfinden können".Kleiner, aber feiner Kulturverein

Als Hausherr begrüßte Wolfgang Wagner, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Kirchberg, die zahlreich erschienenen Kulturfreunde. Er bedauerte, dass Kunst oft zu kurz komme. Gerade deshalb messe er dem "kleinen, aber feinen Kulturverein eine besondere Bedeutung bei". Das Rathaus stehe für solche Ausstellungen jedenfalls immer offen. Mit viel Sachverstand führte Harald Kosub die Gäste in die Ausstellung ein und beschäftigte sich zunächst mit den Werken von Ludwig M. Langner, der sich seit seinem 18. Lebensjahr mit der Fotografie befasst. Für ihn - so war Harald Kosubs Ausführungen zu entnehmen - sei die Fotografie nie bloßes Abbild der Dinge der realen Welt, sondern immer auch gestalterischer Umgang mit ihnen gewesen. Kosub machte die Besucher auf die Skala der weichen Grautöne, zwischen tiefem Schwarz und hellem Weiß, aufmerksam. Er entdeckte die expressionistischen Momente in den Arbeiten und die Fotomalerei der Landschaften: Romantisch und fein fließend zeichnen diese ein Landschafts-Porträt. Kosub: "Dem Künstler gelingt es, obwohl er oft nur einen Ausschnitt erfasst, das Wesen einer Landschaft zu zeigen." Er beherrsche die Lichtregie und nutze den Kontrast schwarz-weiß meisterlich. Im Kirchberger Rathaus kommt es häufig vor, dass zwei Künstler zur selben Zeit ausstellen. So auch in diesem Fall. Neben Ludwig M. Langners Bildern gibt es nämlich auch Skulpturen seines Neffen, Sebastian Langner, zu sehen. Der junge Künstler hat sich nach Abitur und begonnenem Studium dem Praktischen zugewandt - und mit einer Ausbildung zum Steinmetz und Bildhauer begonnen. Der Erfolg gibt ihm Recht. Im Jahr 1997 erhielt er für sein Gesellenstück auf der Bundesgartenschau in Gelsenkirchen die Goldmedaille. Seit 1999 ist er Steinmetz- und Bildhauermeister. Kosub verwies auf die künstlerische Energie, die handwerkliche Perfektion und die Vielseitigkeit im Umgang mit den verschiedenen Materialien in Stein und Bronze. Des Weiteren wünschte er den Betrachtern der Ausstellung anregende und aufregende Eindrücke. Den festlichen, musikalischen Rahmen der Rathaus-Ausstellung boten Wolfgang Altmayer (Fagott), Martin Altmayer (Klarinette) und Carina Berg (Klarinette) mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart. Der Vorsitzende des Kulturvereins, Ingo Escher, dankte Jutta Christ, die stets mit großem Engagement die Rathaus-Ausstellungen organisiere. Noch bis Freitag, 3. März, ist die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Rathauses, montags, dienstags und freitags von 8.30 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 8 bis 18 Uhr zu sehen.

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