Bernkastel-Kues/Altrich. (red) "Wie der Arbeitstitel ,Tierisch verliebt' bereits andeutet, geht es in unserem Film nicht nur um zwischenmenschliche Beziehungen, sondern auch um Tierliebe", erzählt Komparsen-Betreuerin und zweite Regie-Assistentin Alena Metzler. Daher hatte die Produktionsgesellschaft in einer Ausschreibung auch besonders nach Statisten mit Haustieren gesucht. Über fünfzig Haustierbesitzer meldeten sich für das Casting. Darunter nicht nur Hunde- und Katzenhalter, sondern auch Papageien-, Schlangen-, Pferde- und Meerschweinchenbesitzer."Am liebsten hätten wir alle Tiere im Film untergebracht", sagtMetzler, "doch durch eine Drehbuchänderung wurde die Szene, für die all diese Tiere gesucht wurden, grundlegend geändert." Ursprünglich sollte das Wartezimmer von Film-Tierarzt Sebastian Brunnen, gespielt von Gregor Törzs, proppevoll sein. Durch die Drehbuchänderung wartet jetzt nur noch ein Tier auf die Behandlung: Boxerhündin Zirkonia vom Dernbacher Hof aus Altrich. "Wir haben uns für Zirkonia entschieden, weil sie sich bereits beim Casting durch ihr ausdrucksstarkes Gesicht und ihre Gelassenheit auszeichnete", begründet Metzler die Entscheidung. So freuten sich Zirkonias Halter, Claudia und Mike-D. Winter ganz besonders, dass die Wahl der Casting-Expertin ausgerechnet auf ihren Hund fiel. "Dass unser Hund etwas ganz Besonderes ist, war uns natürlich schon immer klar, aber das glaubt ja jeder Besitzer von seinem Tier", erzählt Mike-D. Winter mit einem Schmunzeln. "Zirkonia ist gerade erst ein Jahr alt und steckt noch mitten in der Grunderziehung. Da ist es schon eine besondere Herausforderung, wenn der Hund vor der Kamera plötzlich auf einen völlig fremden Menschen hören soll", ergänzt Ehefrau Claudia.Für die Zucht nicht zugelassen

Diese Herausforderung meisterte Zirkonia beim Dreh in Traben-Trarbach mit Bravour. Gemeinsam mit einer Schauspielerin platzierte sie sich im Wartezimmer und verfolgte interessiert das Geschehen um sich herum. Dabei ließ die Boxerhündin sich weder von Kamera, Licht oder Schauspielern aus der Ruhe bringen. Auch ihre zweibeinigen Schauspielkollegen waren ganz angetan von ihr und ließen sich in den Drehpausen gerne von ihr abschlecken.Doch nicht nur wegen ihres Auftritts in dem Fernsehfilm "Tierisch verliebt" ist Zirkonia ein ganz besonderer Hund. Boxer gibt es in Deutschland zwar viele, jedoch nur wenige mit weißem Fell. Zirkonia ist schneeweiß und hat lediglich ein braunes Ohr und einen braunen Schwanz-Ansatz. Wegen dieser Laune der Natur ist sie für die Boxerzucht nicht zugelassen. Dem Besitzerstolz tut dies keinen Abbruch. "Überall werden wir auf unseren Hund angesprochen. Viele Menschen wissen gar nicht, dass es auch weiße Boxer gibt", sagen Claudia und Mike-D. Winter. "Früher glaubten Züchter, dass weiße Boxer taub oder blind seien, und brachten sie daher um. Heute weiß man es aufgrund zahlreicher Untersuchungen besser, doch das Vorurteil hält sich hartnäckig", berichten die Hundebsitzer. Daher haben Herrchen und Frauchen ihrem Hund ein Online-Tagebuch eingerichtet. Unter der Internetadresse www.winterboxer.de berichtet Zirkonia regelmäßig aus ihrem aufregenden Leben. "Selbstverständlich schreibt Zirkonia alle ihre Einträge selber. Darum haben wir ihr ja auch das Zwei-Pfoten-Schreibsystem beigebracht", meint Zirkonias Frauchen mit einem Augenzwinkern. Die Hundedame hat in ihrem Tagebuch auch ihre Erlebnisse beim Film festgehalten.