Krebs und Riesenpilz

BINSFELD/WITTLICH. (scho) Ein riesigen Pilz, Buschbohnen, die sich wie Stangenbohnen aufführen, und die Wiederkehr der Flusskrebse haben TV-Leser für uns auf Fotos festgehalten für unsere Rubrik "Selten, seltsam, sonderbar".

Obwohl die Gartenbohne nun schon seit rund 8000 Jahren in Südamerika kultiviert wird und seit dem 16. Jahrhundert auch in Europa angebaut wird, ist sie immer noch für eine Überraschung gut. Ein Beispiel dafür ist das Bohnengewächs im Garten von Katharina und Otto Mattejat in Binsfeld. Die Eheleute haben eine so genannte Buschbohne gepflanzt, die normalerweise laut Lexikon um die 50 Zentimeter hoch wächst. Doch Pustekuchen. Mattejats Buschbohne hat es sich anders überlegt und gedacht, sie zeigt es mal allen Stangenbohnen, die bis zu drei Meter hoch werden können. Und tatsächlich: Die Buschbohne schaffte es, knapp zwei Meter empor zu ranken und nutzt das Gebinde der Trauben für ihre neuen Triebe. "Ich dachte noch, da muss man sich bei der Ernte ja ganz schön bücken", sagt Katharina Mattejat. "Meine Frau vermutet, dass die Bohne vielleicht ihre Gedanken gelesen hat, und sich deshalb so Mühe mit dem Wachstum gegeben hat", sagt ihr Mann Otto scherzhaft. Wirklich erklären können sich die beiden Eheleute das ungewöhnliche Verhalten ihrer Buschbohne aber nicht: "Wir haben die Pflanze nicht irgendwie besonders behandelt." So ist sie eben, die Natur. Immer wieder für eine Überraschung gut. So staunte auch Siegfried Degenhardt nicht schlecht, als er auf dem Trierer Petrisberg mit seiner Frau Lisa einen etwa 40 Zentimeter breiten Riesenbovist entdeckte. "Den ließen wir natürlich stehen, damit auch die nächsten Spaziergänger sich über den ungewöhnlichen Anblick freuen können", sagen die Degenhardts und schossen ein Erinnerungsfoto. Eine weitere Überraschung bescherte ein Flusskrebs zwei Anglern an der Weiheranlage in Binsfeld. "Flusskrebse wurden hier schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Wir waren verblüfft, als wir dieses Exemplar aus dem Weiher zogen", erzählen die beiden Binsfelder Mike und Walter Gansen. 360 Gramm brachte das Tierchen auf die Waage. "Dass Flusskrebse da sind, bedeutet auch, dass wir eine sehr gute Wasserqualität haben", sagen die beiden Angler. Früher wurden in Binsfeld Flusskrebse eimerweise in Weihern und Kiesgruben gefangen. Viele Dorfbewohner schätzten sie als Delikatesse. Doch vermutlich handelt es sich bei dem Fund nicht um den seltenen einheimischen Flusskrebs, sondern um den Amerikanischen Flusskrebs. Laut Harald Fuchs vom Planungsbüro Visenda fehlt dem Rostrum (der Verlängerung des Kopfschildes zwischen den Augen) eine sichtbare Längsleiste wie sie der einheimische Krebs aufweist. SELTEN, SELTSAM, SONDERBAR: Haben auch Sie auf einem Spaziergang seltene Launen der Natur entdeckt oder haben Sie sonderbare Gewächse in Ihrem Garten, die alles andere als gewöhnlich sind? Mailen Sie uns Ihr Foto (mit Gewichts-, Größen- oder sonstigen Angaben zu Ihrem Fund sowie Name, Adresse und Fundort) an mosel@volksfreund.de - Stichwort: "Selten, Seltsam, Sonderbar". Wir freuen uns auf weitere Spiellaunen der Natur.

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