Pauken im Paradies

WITTLICH/HONOLULU. Ein Traum ist wahr geworden: Die Wittlicher Schülerin Kathrin Rehm verbringt ein Jahr auf Hawaii, genauer gesagt auf O'ahu, einer von acht Major Islands von Hawaii. Dort wohnt die 16-Jährige in der Hauptstadt Honolulu bei einer Gastfamilie und besucht die High School. Für den TV berichtet die Schülerin des Cusanus-Gymnasiums direkt aus dem Paradies.

Hawaii gilt als Traumland und Paradies insbesondere wegen der schönen Strände und des warmen Klimas. Ich hab einige Strände in meinem Leben gesehen, aber keiner war so schön, wie die meisten hier. Für viele ist Waikiki der Traumstrand. Einmal dort angekommen, sieht man nichts als Touristen, die sich um die besten Plätze am Strand streiten. Ich finde Waikiki persönlich nicht so schön. Mich fasziniert Hanauma Bay, eine Bucht, die durch Vulkane entstanden ist. Diese Bucht ist ein Traum für jeden, der gerne schnorchelt. Dort habe ich die wunderschönsten Fische in allen Farben und Sorten gesehen, wobei verschiedene Arten nur auf Hawaii existieren. Das war ein besonderes Erlebnis für mich. Doch Hawaii hat auch andere Seiten, von denen die meisten Besucher nichts mitbekommen. Für viele Einwohner Hawaiis ist der Alltag hart. Der Lebensunterhalt auf Hawaii, besonders auf O'ahu, ist sehr teuer. Hier gehen beide Elternteile arbeiten und haben nebenbei noch einen Nebenjob, um die Familie durchzubringen. Viele Kinder müssen nach der Schule dort bleiben, weil die Eltern keine Zeit haben, sie abzuholen.Militär spielt große Rolle auf der Insel

Rund 80 Prozent der Bevölkerung auf Hawaii sind Militärfamilien. Ich selbst lebe in einer dieser Familien. Mein Gastvater ist Chief bei der Navy. Meine Gastmutter ist Lehrerin an einer Grundschule, wo ich nachmittags nach Schulschluss als "Freiwilliger" Dienst leiste. Dort erlebe ich jeden Tag, dass nach Schulende gegen 14.30 Uhr noch viele Erst- bis Sechstklässler auf dem Schulhof herum laufen und auf ihre Eltern warten, oft bis 18 Uhr. Ich habe eine sehr nette Gastfamilie, die sich immer um mich kümmert, denn so einfach war es am Anfang nicht. Ich hatte Heimweh und konnte nicht glauben, dass ich diesen Schritt gewagt habe und auf einmal auf der anderen Seite der Erde bin. Vieles ist anderes als in Deutschland. Hier auf Hawaii sind beispielsweise die Sicherheitsvorkehrungen sehr hoch. Ich darf nicht ohne meine Schulidentifikationskarte zur High School, ansonsten werde ich nach Hause geschickt und habe unfreiwillig einen Tag frei. Die Hausaufgaben müssen dann natürlich nachgemacht werden. Ohne eine schriftliche Erlaubnis von einem Lehrer darf man nicht zur Toilette gehen, beziehungsweise den Unterrichtsraum verlassen. Wird man ohne Erlaubnis von einem Security-Guard erwischt, werden die Eltern benachrichtigt, und man bekommt eine Verwarnung. Auch wenn es hier nicht immer einfach ist, bin ich doch froh, die Entscheidung getroffen zu haben.

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