Dem Verwaltungsbeschluss vorausgegangen waren fünf Orgel-Infofahrten mit der Besichtigung und Erprobung von mehr als 20 Orgeln im Saar- und Rheinland bis hin nach Belgien. Vier erfahrene Orgelbauer wurden ausgesucht, die ein Angebot erstellten. Diese Vorentscheidung wurde dadurch erleichtert, dass sich im letzten Jahr die Finanzsituation des Fördervereins günstig entwickelt hatte. Rund 60 000 Euro kamen durch Konzerte, Aktionen, Spenden und Patenschaften für Orgelpfeifen, Mitgliedsbeiträge und Zinsen, Verkauf des Rachtiger Koch- und Backbuches, Teilnahme am Rachtiger Wein-Straßenfest, Organisation des "Tages des offenen Denkmals" und des "Patronatsfestes"zusammen. Als größten Einzelerfolg wertete der Vorsitzende des Orgel-Fördervereins, Egon Kappes, die Altgeld-Sammel-Sortier- und Umtausch-Aktion im Zuge der Euro-Umstellung. Der Vorsitzende bedankte sich mit einer langen Auflistung aller guten Taten. "Ein solches Jahrhundert - Projekt ist nur zu schaffen wenn es von der großen Mehrheit der Bevölkerung getragen wird", so Kappes.Vorstand freut sich: Vier Paten in zwei Monaten

Bis zur Einweihung der Orgel müsse das Bewusstsein für die von Deutschordenspfarrer Johann Peter Glesius geschaffenen Werte weiter gestärkt werden. Zur Freude des Vorstands übernahmen in den ersten zwei Monaten des Jahres vier Gruppen Patenschaften für Orgelpfeifen im Wert von rund 2000 Euro: das Kammerchor Projekt Vocal, die Freizeitmannschaft des Deutschherrenkellers, die Feuerwehr und die "Freitag-Altherren-Sportgruppe" des Turnvereins. Für das laufende Jahr sind mehrere Konzerte geplant, so ein 4. Violinkonzert mit dem Nachwuchs-Talent, Piotr Szabat aus Polen und ein Kirchenkonzert des Pfarr-Cäcilienchors Lohmar. Die Orgelwanderfahrt am Samstag, 21.Juni, führt nach Trier, an die Obermosel und in den Saargau. Die Teilnahme am 24. Rachtiger Weinstraßenfest und am Patronatsfest ist vorgesehen und im Advent findet wieder die "Aktion Tannengrün" statt. Außerdem ist ein Adventskonzert geplant. Daher geht der Vorstand von einem Betrag von 30 000 Euro aus. Nachdem Angebote der Orgelbauer Ende März vorlagen, wird nach der Auswertung ein Vorschlag erarbeitet. Der Verwaltungsrat trifft dann die Entscheidung. So wird sich in absehbarer Zeit die Vision einer hochwertigen barocken Pfeifenorgel nach den großen historischen Vorbildern Rheinischer "Orgelmacher" des 18. Jahrhunderts erfüllen, hofft Kappes. Das habe man bei Gründung des Fördervereins vor acht Jahren nicht für möglich gehalten.