Heute - 25 Jahre später - blicken sie auf eine erfolgreiche Zeit zurück. "Die Transporte haben sich ja rasend schnell entwickelt", erzählt Barth. Wurden 1981 noch Lebensmittel und Kleidung auf die Reise geschickt, waren es zwei Jahre später bereits Saatgut und Landmaschinen. "So ist dann im Laufe der Jahre aus dem Liefern von Hilfsgütern viel mehr Strukturhilfe geworden", freut sich Ulrich Mathey über das Erreichte. Hermann Barth hat einige Hilfstransporte begleitet. Vor allem in den 80er-Jahren gestaltete sich die Reise ins 1200 Kilometer entfernte Tarnow recht schwierig. Probleme an den Grenzen gab es aber nie. Hermann Barth: "Wir haben immer zugesehen, dass wir bei Schichtwechsel der Wachmänner an der Grenze zur DDR waren. Die einen hatten dann keinen Bock mehr uns zu kontrollieren, die anderen waren meistens noch gar nicht da." Ziel der Transporte war das Priesterseminar in Tarnow. "Von dort aus wurden die Sachen zum Teil mit dem Bollerwagen in die einzelnen Pfarreien gefahren" erinnert sich Hermann Barth. Im Laufe der Jahre sank der Bedarf an Lebensmitteln, dafür leisteten die ehrenamtlichen Helfer vor Ort Strukturhilfe. So wurde die Caritas in Polen zum Beispiel wieder neu aufgebaut, Kindergärten, Schulen für behinderte Kinder, oder auch ein Altenheim mit Hospiz unter Anleitung von Caritas und Maltesern gebaut. Seit Mitte der 90er Jahre gibt es auch einen regen Austausch der Jugendlichen aus der Region und denen aus Tarnow und sogar jungen Menschen aus der Ukraine. In Zukunft wollen Caritas und Malteser weiter vor allem die Begegnung der Menschen in der Jugendarbeit fördern. "Als bestes Beispiel führe ich hier immer gern einen Helfer aus Hetzerath an", sagt Hermann Barth lächelnd. "Der hat bei einem Transport seine Liebe gefunden und geheiratet."