Am Netz vereint

SALMTAL. Der Tennisclub Rot-Weiß Salmtal schafft echte Dorfgemeinschaft: Er verbindet die Dörbacher und die Salmrohrer miteinander. Zum Turnier am Pfingstwochenende treten auch die anderen örtlichen Vereine an.

Neun Jahre nach dem Zusammenschluss von Salmrohr und Dörbach zu Salmtal konstituierte sich der Tennisclub Rot-Weiß Salmtal. Nach Adam Riese hätte man folglich im vergangenen Jahr den 25. Geburtstag feiern müssen. Die Feier blieb aus - und wird darum in diesem Jahr nachgeholt. Seit Oktober 2003 ist Hagen Wenzler als neuer Vorsitzender des Clubs im Amt. Er erinnert sich noch gut an die erfolgreichen Zeiten der Jungs im Verein. "Wir hatten eine Spielgemeinschaft mit den Dreisern gegründet. Die, die heute in der ersten Herrenmannschaft spielen, waren damals unter 18 und spielten in der A-Klasse." Damals war das immerhin die zweithöchste nationale Klasse. Die Mädels spielten in der B-Klasse, auch das beachtlich für den kleinen Ort. Rolf Bläsius heißt der rührige Jugendwart, der einst für die großen Erfolge sorgte.Zwei Mädchenteams, Mangel an Jungs

Heute spielen noch immer zwei Mädchenmannschaften in Salmtal, während es dem Verein an männlichem Nachwuchs mangelt - der Fußball übt eine zu große Faszination auf die Jungs aus. Obwohl der Name Nikolai Davydenko für sich selbst spricht. Die Nummer 29 auf der ATP-Champions-Race, der kürzlich das BMW-Open in München gewonnen hat, kam in den 90er-Jahren aus Russland nach Deutschland. Der damalige Vorsitzende Eckhard Oehms hatte den Mann, der in Russland auf Platz 2 spielte, sozusagen abgeworben. Davydenko spielte einige Jahre für Salmtal, bevor es ihn, wie manch anderen besser Verdienenden, nach Monte Carlo zog. Mit Kollia und seinem Bruder Eddi, der ihn trainiert, stiegen die Salmtaler Herren vor vier Jahren in die B-Klasse auf. Auch um einen anderen Namen ranken sich liebevolle Geschichten. Unter dem zu früh gestorbenen Jonny Kleinjohann, der den Verein gründete, spielten die Salmtaler anfangs ohne einen richtigen Tennisplatz. Eklig heiß wurde es auf dem Gummibelag im Sommer, erinnert sich Wenzler. Und erzählt die Geschichte von dem Bus, den sich Kleinjohann vom Wittlicher Tischtennisverein lieh. "Da packte er uns Halbwüchsige alle hinein und kutschierte uns zu einem Klaus-Lage-Konzert nach Luxemburg." 1985 waren die ersten Tennisplätze fertig. Ganz in Eigeninitiative entstand das Vereinshaus, das Salmtal 1991 einweihte. Eigene Hallen fehlen allerdings im Ort, weshalb die Jugend samstags in der Regionalen Schule trainiert und die Erwachsenen sich in Eigenregie auf Hallen in benachbarten Gemeinden verteilen. Der TC Rot-Weiß führt bis heute als einziger Verein Dörbacher und Salmrohrer Bürger zusammen. Das Zusammenleben, -spielen und -arbeiten funktioniert hervorragend. Wenzler: "Helfer finden sich immer schnell und unkompliziert." Die nächste Gelegenheit bietet sich beim dreitägigen Turnier über Pfingsten: Von Samstag bis Montag finden die unterschiedlichsten Wettbewerbe statt. Am Samstag treten im "Turnier der Hobbyrunden" Frauen und Männer gegeneinander an, die nicht am regulären Spielbetrieb teilnehmen. Sonntags stoßen die anderen örtlichen Vereine zum Tennisspiel dazu. Feuerwehr, Musikverein und Fußballer tragen das Dorfpokal-Turnier aus. Ganz und gar locker geht es montags beim Juxturnier zu. Für die Zukunft wünscht Wenzler sich vor allem mehr Zulauf von den Jungs. Vielleicht schließen sich dem Verein ja einige während des Jugendzeltlagers an, das rund 60 Jugendliche in diesem Sommer nach Kell am See führen wird. Das Zelten hat gute Tradition in Salmtal. Seit zwei Jahren findet es gemeinsam mit dem Musikverein statt. Ansonsten könnte die zwischen Tennisclub und Grundschule vereinbarte Kooperation Lust auf den weißen Sport machen.

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