Aus Liebe zum Wein

BERNKASTEL-WEHLEN. Seit 1967 besteht die "Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer". Mehr als 300 Mitglieder zählt der Verein, dessen Ziel es ist, die Verbindung der Kulturlandschaft Mosel mit dem Wein und seinem Terroir zu pflegen. Höhepunkt ist der jährliche Bruderschaftstag im Kloster Machern, Sitz der Weinbruderschaft.

Aktuell bemüht sich der Verein um die Anerkennung des Mittelmoseltals als Unesco-Weltkulturerbe. Mit ihren Veranstaltungen und Exkursionen ist die Weinbruderschaft ein wichtiger Faktor im Kulturleben der Region. Immer, wenn die Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer zusammen kommt, dann steht viel Anregendes rund um den Wein auf dem Programm. Der Verein vereint Freunde der Weine des Anbaugebiets Mosel-Saar-Ruwer in dem Bestreben, das Wissen um das 2000 Jahre alte Kulturgut zu fördern und zur Pflege und Hebung der Weinkultur beizutragen. Die Liebe zum Wein beschränkt sich bei den Mitgliedern nicht nur auf das "trockene" Wissen. Auch der Genuss des vergorenen Rebensafts ist ein Bestandteil der gemeinsamen Treffen und Aktionen - ganz im Sinne ihres Mottos: "Amata Vitis, Beata Sitis" (Geliebte Rebe, glückseliger Durst). Vor fast vier Jahrzehnten haben sich mehr als eine Handvoll Männer aus dem Raum Bernkastel-Kues mit der Idee zusammengetan, sich in den Dienst des Mosel-Saar-Ruwer-Weins zu stellen. Mitbegründer und erster Bruderschaftsmeister war damals der bekannte Ürziger Weinschriftsteller Karl Christoffel. Auch der heutige Bruderschaftsmeister Dieter Schnitzius gehörte zu den Gründungsmitgliedern. Der Verein zählt mittlerweile mehr als 300 Mitglieder, neue sind jederzeit willkommen. Mitglied kann jeder werden, dem der Mosel-Saar-Ruwer-Wein am Herzen liegt - ob selbst als Weinproduzent oder "nur" als Weininteressierter. Auch wenn der historische patriarchalische Name dies nicht erkennen lässt, so sind zahlreiche fachkundige "Weinschwestern" in der Bruderschaft aktiv. "Wir sind die erste Weinbruderschaft, die auch Frauen aufgenommen hat", unterstreicht Secretarius Helmut Orth. Im aktuellen Flugblatt und auf der Homepage sind die Ziele des Vereins aufgelistet. Neben der Förderung um das Wissen und die Qualität des Mosel-Saar-Ruwer-Weins sollen über den heimischen Weinbau hinaus auch Gebräuche und weinwissenschaftliche Konzepte anderer Weinbaugebiete studiert werden. So ist der Verein Mitglied im Verband der rund 50 deutschsprachigen Weinbruderschaften in der Bundesrepublik, in Österreich und in der Schweiz. Alle zwei Jahre findet zwischen den Bruderschaften eine zentrale Tagung zum gegenseitigem Austausch statt. Eng verknüpft mit dem "Kulturgut Wein" sind auch die "schönen Künste" und die "Essenskultur", die als Dreiklang in besonderer Wechselbeziehung stehen und bei den jährlichen Mitglieds-Veranstaltungen zum Zuge kommen. Wichtigstes aktuelles Ziel der Weinbruderschaft ist das Bestreben, das Mittelmoseltal mit seinen Steillagen in seiner Einzigartigkeit in die Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten aufnehmen zu lassen. "Unterstützung erfahren wir bei unserem Einsatz für dieses Projekt auch vom luxemburgischen Weinbauminister Fernand Boden und vom weltbekannten Weinautor und -journalisten Stuart Pigott", erzählt Bruderschaftsmeister Schnitzius. Pigott bezeichne sich als Fan für das Projekt und wolle das Bestreben der Weinbruderschaft unterstützen, erklärte Schnitzius. Höhepunkt des Veranstaltungskalenders ist der Bruderschaftstag im Festsaal von Kloster Machern mit feierlicher Verpflichtung neuer Mitglieder. Die Liebe zum Wein zeigt sich auch in der bruderschaftseigenen Vinothek, die für den Weingenuss bei allen Mitglieds-Veranstaltungen sorgt. In der Vinothek, die Kellermeisterin Helga Wehr betreut, lagern rund 6000 erlesene Weine, deren köstliche Sammlung durch den aktuellen Jahrgang ergänzt wird. Der älteste Wein stammt aus dem Jahr 1911.

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