Cowboys und Squaws

DIERSCHEID. Noch ganz jung ist der Zusammenschluss einiger Country- und Westernfans aus der Gegend um Dierscheid. Den Namen ihres Vereins haben sie aus einer indianischen Sprache entlehnt: "Tatonga" heißt übersetzt Büffel.

Sie reiten gern, sie lieben die frische Luft, sie üben fleißig Line-Dancing, und wo immer etwas geschieht, was irgendwie mit dem Wilden Westen zu tun hat, mischen sie mit. Heike Spies und Tanja Görres aus Dierscheid teilen eine große Leidenschaft für Cowboys und Indianer. Auch in den Jahren, als sie sich noch nicht kannten, sind sie geritten und später zu Westernfesten in ganz Deutschland gefahren. Richtig intensiv sei das Hobby dann geworden, als sie die Idee gehabt hätten, das alles gemeinsam zu tun, erinnert sich Tanja. Die Idee zur Gründung eines Vereins stammte ursprünglich von den Ehemännern der beiden Frauen. "Vor 14 Jahren habe ich mir mein erstes eigenes Pferd zugelegt", sagt Heike, die erste Vorsitzende des Vereins Tatonga. Ursprünglich kommt sie vom Dressurreiten, hat aber nach und nach die Liebe zum Reiten in freier Wildbahn entdeckt. Da war der Schritt hin zum Wanderreiten mit Übernachtungen im Zelt nicht mehr weit. Im Kleiderschrank hängen ein paar Outfits, die aus dem Wilden Westen stammen könnten. Prunkstück ist das indianische Gewand, das sie sich aus Kanada mitgebracht hat. Unübersehbar die Pracht, mit der die Kluft daherkommt: Perlen, Federn und viele, viele Fransen. Heike nickt: "Ja, das ist zweifellos ein Festgewand." Tanja hält es da eher mit den Cowgirls. Auch sie ist als Kind schon geritten und wird dieses Hobby demnächst wieder aufnehmen. "Ich habe schon immer gerne Western geguckt", gesteht sie, um den Hals das knappe rote Baumwolltuch, vorne fest verknotet. Ein solches Tuch legt sie auch ihrem Sohn Nico um den Hals, wenn es zu Westerntreffen geht, und das geht es so oft wie möglich. Zum Beispiel nach Passau in die Westernstadt. Wenn sie dorthin fahren, ist auch der restliche Tatonga-Nachwuchs begeistert: Hüte, spitze Stiefel und rauchende Colts gehören dann zum Handgepäck.Traum vom eigenen Saloon

Noch steckt der Verein in den Kinderschuhen, die beiden Vorsitzenden sind offen für neue Ideen. Am vergangenen Wochenende organisierten sie das erste Westerntreffen auf der Schutzhütte von Heckenmünster, Pferdesegnung, Zelten und ein zünftiges Reiterfrühstück inbegriffen. Mit der Resonanz war der Verein zufrieden: Trotz ärgster Witterung fanden sich neue Bekanntschaften im Zeichen von Country und Western. Das macht Mut für die Zukunft. Der größte Wunsch von Heike und Tanja aber ist der Ankauf eines Vereinsgeländes in Dierscheid, auf dem die Pferde Platz finden würden. Und über kurz oder lang müsse ein kleiner Saloon her - schließlich wissen auch die Tatongas ab und zu die reinigende Wirkung von Feuerwasser zu schätzen.

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