1905, ein Jahr, nachdem sich die beiden Gemeinden Traben und Trarbach zur Stadt Traben-Trarbach vereinigt hatten, wurde der "Lawn-Tennis-Club-Wildbad zu Traben-Trarbach an der Mosel" gegründet und war damit die erste Vereinigung, die die bisherigen Grenzen zwischen Traben und Trarbach durchbrochen hat. Tennis war damals Gesellschaftsspiel und Mode. In Traben-Trarbach gab es 17 Gründungsmitglieder, alle ausschließlich weiblichen Geschlechts. Frau Sanitätsrat Dr. Herold führte den Club bis 1924. Das Clubleben war neben dem Spiel vor allem geprägt durch die frohe Runde, gegenseitige Einladungen, Ausflüge, Wanderungen und vor allem den Dampferfahrten nach Bernkastel oder Cochem. 1910 entstand neben dem Tennisplatz "eine kleine Tennislaube". Sie war Wochenende für Wochenende der beliebte Treff der feinen Traben-Trarbacher Gesellschaft. 1912 kam ein zweiter Platz hinzu. Nach der kriegsbedingten Unterbrechung wurden 45 aktive und 27 inaktive Mitglieder registriert. 1923 verkaufte die Stadt ihr Kurprojekt an den Mannesmann-Konzern in Düsseldorf, der damit auch Eigentümer der Tennisplätze wurde (bis 1979). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Aktiven auf dem Umweg über die Tennisabteilung der Casinogesellschaft wieder aktiv. 1950, nachdem der zweite Platz wieder bespielbar war, begann mit 41 aktiven und 29 inaktiven Mitgliedern sowie zwölf Junioren der zaghafte Spielbetrieb. Auch konnte "Wildbad" wieder als Verein agieren und wurde Mitglied im Tennisverband Rheinland. Nach und nach wurden die alten Plätze saniert und neue gebaut. 1951 war die Geburtsstunde des Mittelmosel-Turniers. Es zieht bis heute Aktive weit über die Landesgrenzen an. 1972 wurde das Clubhaus eingeweiht. 1979 kaufte die Stadt das Mannesmann-Kurheim zurück: Dem TC wurde die Platzanlage als Eigentum übertragen. Empfindlicher Mitgliederrückgang

"Das Ende des Tennisbooms und die fast zeitgleiche Abwanderung vieler Mitglieder zur neuen Trendsportart Golf führte Mitte der 90er-Jahre zu einem empfindlichen Mitgliederrückgang in allen Tennisvereinen, so auch bei uns", sagt Engelbert Ripp, TCW-Jugendleiter. Mit der "Schnuppermitgliedschaft" (kostenfreies erstes Jahr für Kinder und Jugendliche) und einem "Schnupperjahr" im Erwachsenenbereich (ein Jahr uneingeschränktes Spielrecht für Neumitglieder zum Preis von 50 Euro) konnten die Mitgliederzahlen in den vergangenen Jahren wieder leicht gesteigert werden. Ein "Sprössling" des Clubs ist Julian Dehn. Nach ersten Gehversuchen als Schnuppermitglied und dem gezielten Aufbau durch Vereinstrainer Dirk Floer wurde Julian bald in den Verbandskader aufgenommen. Vor kurzem feierte er in Essen seinen bisher größten Erfolg: In seiner Altersklasse U16 wurde er Deutscher Hallentennis-Meister 2005. Mit dem Team des Koblenzer Gymnasiums "Auf der Karthause" gelang ihm 2004 in Berlin der Bundessieg im Wettbewerb "Jugend trainiert für Olympia".